30.12.2006 - Was war Ihrer Meinung nach das Dialog-Ereignis des Jahres 2006?
Dr. Henning von Vieregge, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen (GWA) in Frankfurt am Main:Ich beobachtete in Frankfurts Hauptverkehrsstraßen in den Sommertagen, wie vor einem WM-Spiel zwei Fangruppen aufeinander trafen. Schlachtgesänge starteten im Wettbewerb. Dann begann der Anführer der einen Fangruppe - ich meine, es waren Franzosen -, mit einem Fußball zu jonglieren. Der Ball tanzte unter den anfeuernden Rufen der eigenen Leute auf linkem Fuß, rechtem Fuß, Oberschenkeln, Brust, Kopf und zurück. Nach einer Weile tropfte er den Ball rüber zum Anführer der gegnerischen Gruppe, der ebenfalls das nämliche Kunststück begann. Das setzte sich fort; einer spielte, die anderen unterstützten, die Gegner zollten Anerkennung und warteten auf ihren Einsatz. Nirgendwo Aggression, nur die reine Spielfreude. Kommunikation vom Feinsten mit Symbolen und Zeichen.
Volker Wiewer, Vorstandssprecher der E-Circle AG in München:Das Top-Dialog-Ereignis des Jahres war für mich ganz klar die Fußball-Weltmeisterschaft. Den Dialog der Kulturen hautnah im eigenen Land miterleben zu dürfen war sicherlich ein Ereignis, das einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Markus Stegmaier, Director New Business bei der Agentur Farnholz, Junghanns & Raetzel (FJR) in München:Das Dialog-Ereignis des Jahres fand für mich am 4. Juli in Dortmund nachmittags auf dem Friedensplatz statt, vor dem WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien, an einem Promotion-Stand der Polizei NRW, an dem sich Fußballfans die Deutschlandfarben auf Wange und Stirn malen lassen konnten. Und das ging so: Polizist zum Passanten: "Soll ich dich auch anmalen?" Fußballfan: "Das ist mir lieber, als wenn du mich aufschreibst." Für mich sagt dieser kurze Wortwechsel alles über die Leichtigkeit des deutschen Sommermärchens und ist damit der Dialog 2006 schlechthin.
Thomas Funk, Geschäftsführer der Agentur Rapp Collins in Hamburg:Ein Dialog dient vor allem der Vermittlung von Erkenntnissen, und dies kann auf unterschiedlichste Form transportiert werden. Insofern war für mich die WM das Dialog-Ereignis schlechthin. Hier haben 80 Millionen Deutsche der gesamten Welt kommuniziert, dass sie ein Volk mit großer Lebensfreude und Leidenschaft sind. Das schafft keine Kampagne.
Alexander Kopp, Geschäftsführer der Agentur Die Gefährten in Köln: Wie wahrscheinlich für viele andere auch, war für mich persönlich die Fußball-Weltmeisterschaft das Dialog-Ereignis 2006. Auch wenn unser Team nicht gewonnen hat, konnte unser Land doch unglaublich viel davon profitieren. Schon lange nicht mehr haben Menschen so friedlich miteinander gebangt, gehofft und gefeiert. Mehr Dialog geht doch nicht.
Stefan Schneider, Geschäftsführer der Woa Werbeagentur in Berlin:Mit "Epic 2015" haben Robin Sloan und Matt Thompson eine krasse Zukunftsvision ins Netz gebracht, die in dem Augenblick, in dem sie online ging, der Vergangenheit zuzuordnen war. Visionen sind im Netz nur eine aktuelle Bestandsaufnahme.
Ralf Korb, Research Director des IT-Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Hewson Group in Rosbach: Mein Dialog-Ereignis war die CRM Expo in Nürnberg: Mit großer Spannung habe ich dem neuen Kongress entgegengefiebert, den ich in diesem Jahr mit vorbereiten und gestalten durfte. Angenehm berührt hat mich dabei das positive Publikumsfeedback. Mir persönlich hat der Beitrag von Professor Faber gefallen. Sein Fokus auf den Menschen kennzeichnet für mich das Jahr 2006 - Rückbesinnung auf den Menschen: Denn mit denen mache ich meine Geschäfte, kommuniziere ich und erlebe Freud und Leid an jedem Tag. Willkommen 2007: mit noch mehr Chance und Hoffnung auf Dialog.
Georg Blum Geschäftsführer der Unternehmensberatung Commundia in Ebersbach:Zuerst denkt man sicherlich an die Fußball-WM. Aber mein persönliches Dialog-Ereignis war und ist der Dialog mit meiner Katze. Es ist immer wieder wunderbar, wie klar sie einem zu verstehen gibt, dass sie jetzt und nicht später etwas zu fressen braucht oder gestreichelt werden will, ohne dass wir irgendwelche Worte wechseln. Am klarsten ist der Hinweis immer dann, wenn ich Zeitung lese und sie sich genau auf den Artikel legt, den ich gerade lesen möchte. Das nennt man nonverbale Kommunikation.
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