25.05.2004 - Christoph Deutsch, Geschäftsführer des Sächsischen Digitaldruck Zentrums (SDZ) über ein leidiges Digitaldruckthema
Noch im April 2003 urteilten die Teilnehmer des DDV-Digitaldruck-Specials einhellig: In puncto Tiefenschärfe oder Farbbrillianz hat die digitale Form des Druckens noch einiges zu lernen. Doch die drupa zeigt: Zumindest bei Auflagen unter 3.000 Stück reicht die Qualität der Erzeugnisse allmählich - wenn auch nicht ganz - an den Vierfarb-Offset-Druck heran.
Als erste Garde der Qualitätsdrucker handeln Experten die Docucolor 6060 und iGen3 von Xerox, die Indigo Press 3000 von Hewlett Packard und die neuen NexPress-Modelle (ehemals Heidelberg). Die Indigo-Maschine kann sogar siebenfarbig drucken. "Laien sehen da keinen Unterschied mehr", sagt Christoph Deutsch vom Sächsischen Digitaldruck Zenzrum (SDZ) in Dresden.
Schon auf der letzten drupa 2000 sprach die Branche viel von Offset-Qualität. Doch nach wie vor wirken die Farben beim Digitaldruck härter als bei Offset-Produkten und erzeugen mitunter unschöne Reflexionen - Effekte, der aus dem oberflächlichen Auftrag des Toners resultieren. Den offensichtlichen Missständen sind Nexpress und Xerox nun mit feineren Tonern beigekommen. Zum anderen hat sich viel getan bei der Übertragungstechnik aufs Papier, die heutzutage nahezu ohne Berührung erfolgt. Der Toner wird außerdem langsamer und bei niedrigeren Temperaturen eingebrannt. Die Oberflächenbehandlung der Druckseiten erledigt den letzten Schliff. Klingt aufwändig, ist es auch.
Häufig sehen die Kunden nicht ein, dass sie mehr Geld für weniger Qualität ausgeben sollen, berichten Digitaldruckanwender. Doch die Perspektive führt nach Ansicht von Christoph Deutsch in die Irre. Ein Exempel: SDZ stellt personalisierte Tip-on-Karten her. Diese werden offset vorproduziert und anschließend digital personalisiert. Ab Auflagen von mehr als 300 Stück kippt das Preis-Leistungs- verhältnis zugunsten des Offsets, darunter ist der Digitaldruck - zumindest bei SDZ - günstiger.
"Möglicherweise wird der Digitaldruck nie ganz Offset-Qualität erreichen. Und das muss er auch gar nicht", sagt Deutsch. Das Problem erledige sich in der Arbeitsteilung. "Bestimmte Produkte und hohe Auflagen kann man nur im Offset produzieren. Variable Daten und Minimalauflagen kann nur der Digitaldruck. Und dafür ist die Qualität völlig ausreichend." asc
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