29.04.2004 - Die Deutsche Telekom wurde von freenet.de auf frischer Tat bei unerlaubten Telemarketing-Maßnahmen ertappt: Der Branchenriese hatte nicht nur ohne Einwilligung seine Kunden angerufen, sondern diese auch gleich auf neue Tarife umgebucht - unfreiwillig.
Die Deutsche Telekom (DTAG) hat vor dem Landgericht Bonn eine einstweilige Verfügung kassiert. Wie der Internet Service Provider freenet.de mitteilte, hat das Unternehmen unaufgefordert Kunden angerufen, die gleichzeitig Nutzer des freenet.de-Angebots Preselektion sind. Mit Preselection bietet die freenet-Tochter 01019-Telefondienste Festnetzkunden Call-by-Call-Pauschaltarife an, die indes nicht unbedingt günstiger sind, als die Standardtarife der Telekom. Bei ihrem Anruf bot die Telekom dem neuen freenet-Kunden einen anderen als den von ihm bestellten Preselection-Tarif an. Im vorliegenden Fall wurde der Kunde zudem gegen seinen erklärten Willen auf einen anderen Telefontarif umgestellt. Trotz mehrfachen Einspruchs des Betroffenen war die Telekom nicht bereit, die Tarifänderung zurück zu nehmen. Das Landgericht Bonn hat der DTAG dieses Vorgehen nun untersagt.
Bereits Anfang März hatte das Landgericht München in einem ähnlichen Fall entschieden, dass die DTAG die Listen der von Mitbewerbern geworbenen Preselection-Kunden nicht nutzen dürfe, um eben diese Kunden zurück zu gewinnen. In diesem Fall hatte das Gericht dem Antrag des Mitbewerbers Tele2 stattgegeben.
Die Deutschen Telekom war bis Redaktionsschluss nicht zu einer Stellungnahme bereit.
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