23.08.2002 - Expansion oder Konsolidierung? Wohin tendieren die Autovermieter?
Wie muss sich eine Marke positionieren, um im Verdrängungswettbewerb zu bestehen? - Das dürfte die Kardinalfrage sein, mit der sich die Branchenstrategen derzeit beschäftigen.
Bei Sixt finden derzeit Überlegungen statt, wie der Pullacher Autovermieter sein Stationsnetzwerk besser auslasten und für portfolionahe Produkte nutzen, sprich sein Geschäft ausbauen kann. "Aber eben nicht unkontrolliert", schränkt Sprecher Frank Elsner ein, "Kerngeschäft ist und bleibt das Auto." Flächendeckende Projekte kann der selbst ernannte Mobilitätsdienstleister noch nicht vorweisen. Wie die seit 2000 im Internet bereitgestellten Dienste wie Leasing, Flüge und Übernachtungen, sollen auch neue Konzepte "sinnvoll mit dem Kerngeschäft vernetzt" werden, betont Elsner. Devise: Weiter denken! "Das ist nicht gegen den Trend", so Elsner, "sondern eine Notwendigkeit, die der Markt verlangt."
Mitbewerber Hertz in Eschborn hält indes an den "bewährten Standbeinen" fest, also LKW- und Autovermietung sowie Partnerschaften mit Fluglinien und Hotels, so Sprecherin Sabine Schramek. "Neue Standbeine stehen nicht zur Debatte, solange sich die Märkte nicht verändern." Statt "Neues vom Zaun zu brechen", positioniere sich Hertz als seriöse Marke.
Die Devise von Avis in Oberursel lautet: lokale Stärke, globale Präsenz. "Sie müssen alle Segmente mit den richtigen Produkten bedienen und flächendeckend präsent sein", so Sprecher Werner Claasen: "Wir sind ein Modul des Mobilitätsangebots, das da draußen im Markt ist." Die Vernetzung der Verkehrsträger sei essenziell, dadurch erhofft sich Avis Reichweite.
Fazit: Ein strategisches Patentrezept gibt es nicht! Die Neigung zum Kerngeschäft ist spürbar, aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Das könnte sich bei einem konjunkturellen Aufschwung vielleicht ändern. ks
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