10.07.2002 - Die Deutsche Post ist angehalten, ihre Portopreise ab 2003 zu senken.
Das hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post dem Konzern in einem Schreiben am 9. Juli mitgeteilt. Die [k]Süddeutsche Zeitung[/k] spricht von Preisreduzierungen von durchschnittlich 7,2 Prozent für Porti bei Standardbriefen und Postkarten. Der offzielle Bescheid soll im August folgen. Die Post prognostiziert Eintragseinbußen in Höhe von 300 Millionen Euro jährlich und einen Einbruch des Börsenkurses.
Konzernchef Dr. Klaus Zumwinkel moniert, die Entscheidung sei wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, zumal in anderen Ländern wie den Niederlanden, Großbritannien und den USA die Briefkosten stiegen. Zumwinkel drohte mit Preiserhöhungen in anderen Bereichen und Preiserhebungen für bislang kostenfreie Dienste. Außerdem kündigte er an, das Filialnetz zurückzufahren, Tausende von Briefkästen abzuhängen und rund 10.000 Stellen abzubauen.
Die Preiserhöhungen könnten laut Pressesprecherin Ina Quilling Massen-Werbedrucksachen betreffen, die Preiserhebungen etwa Nachsendeaufträge. Quilling konnte jedoch noch keine näheren Informationen geben. Es werde geprüft, ob Widerspruch eingelegt werden kann.
Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels hält die Preisreduzierungen für eine fragwürdige Lösung. Der Verband meint, die Postpolitik hätte stärker auf eine schnellere Liberalisierung der Märkte abzielen müssen, nach dem Motto: "Liberalisierung vor Regulierung". Auch moniert der Verband, dass im Bereich Infopost und Kataloge keine Preisreduzierungen vorgesehen sind. Mit einem Umsatz von rund 600 Millionen Euro jährlich sei der deutsche Versandhandel der bedeutendste Postkunde in diesem Marktsegment.
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