30.07.2001 - Erstmals fand die LogistikWorld vom 25. bis 27. Juni in Bonn statt. Die Konferenz behandelte u.a. die Anforderungen des E-Commerce an die Logistik
Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Internetwirtschaft eco e.V. ergeben Studien verschiedenster Beratungsunternehmen und Marktforschungsinstitute einheitlich, dass sich die Umsatzsteigerungen der Logistikunternehmen 2001 bei rund 100 Prozent einpendeln werden. Ein Grund sind die in den nächsten Jahren erwarteten Umsatzsteigerungen im E-Commerce von bis zu 400 Prozent. Eine große Herausforderung für die Logistiker, sich den neuen Anforderungen zu stellen, denn neben dem schnöden Transport von Waren wird die Abwicklung des kompletten Fulfillment zunehmend auf die Logistiker übertragen.
Aber was ist zu beachten, welche Strategien verfolgt man am besten für eine effektive E-Commerce-Logistik, wie sieht es mit dem Risikomanagement aus, und was ist rechtlich zu bedenken? Fragen, die während der ersten Kongressmesse LogistikWorld vom 25. bis 27. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen erörtert wurden.
Rund 130 Teilnehmer und 17 Aussteller trafen sich im Bonner Maritim Hotel, um Trends und Strategien zu diskutieren. In sechs Fachforen und drei Workshops ging es um Themen wie: Supply-Chain-Management, E-Procurement und Logistik-Controlling, Strategien einer effektiven E-Commerce-Logistik, Frühwarnsysteme und Risikomanagement sowie erfolgreiches Outsourcing.
Die Referenten waren allesamt Entscheider namhafter Unternehmen wie IBM Deutschland, Lufthansa Cargo oder KPMG Consulting. Auch die Aussteller, zu denen die Telekom, die Deutsche Post und das Fraunhofer Institut FAST genauso gehörten wie Siemens Dematic und Psion, versprachen ein gelungenes Event mit der Möglichkeit, gute Kontakte zu knüpfen.
Wenn da nicht die Örtlichkeiten wären. Die Kongress-Messe fand über zwei Etagen verteilt statt. Oben die Workshops, unten die Aussteller. "Das war sehr schlecht organisiert", klagt Harald H. Meyer, Geschäftsführer der Consilio Transformation Management Unternehmensberatung in München, "die Teilnehmer kamen nicht zu den Ausstellern auf die Stände." Nach Meyers Auffassung hat die Trennung zwischen Kongress und Messe den Erfolg verhindert, denn die Themen seien an und für sich sehr interessant gewesen.
Ähnlich erging es auch Ulrich Schenke, der sein Unternehmen Easypack präsentierte. "Wir hatten einen guten Kontakt auf dem Stand. Aber das war kein Teilnehmer des Kongresses, sondern ein Unternehmer aus der Umgebung", so Schenke. Seiner Meinung nach war der Kontaktbereich zu abgeschieden und darum in den Pausen zu wenig besucht.
Dies allerdings ging nicht nur den Ausstellern so. Andreas Weiss, Vorstandsvorsitzender der eBuConnect AG, leitete eine Veranstaltung zum The- ma "Strategien einer effektiven E-Commerce-Logistik" mit zwei Referenten und zwei Teilnehmern, ursprünglich hatten sich 25 angemeldet. "Ansonsten ist der Workshop aber prima gelaufen", sagt Weiss´ Kollege Markus Hartes, "es war ein sehr effektives Arbeiten."
"Die Trends und Visionen in der Logistik sind zu wenig rübergekommen", meint Kathrin Vath-Rees von servicelogiQ. Ihrer Meinung nach war nicht viel Neues zu hören, aber: "Die Best-Practice-Beispiele waren sehr gut."
Der Veranstalter Management Circle in Eschborn räumt ein, der Zeitpunkt sei ungünstig gewählt gewesen. Durch die extreme Hitze an den Veranstaltungstagen hätten es viele Teilnehmer vorgezogen, ihre Pausen im Freien zu verbringen und nicht in der Ausstellung. Ansonsten habe man von diversen Teilnehmern nur positive Stimmen gehört. Auf alle Fälle soll der Kongress wieder stattfinden. "Aber wahrscheinlich nicht noch mal im Sommer", zieht Birgit Diekmann, Pressereferentin von Management Circle, Bilanz. cb
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