16.06.2001 - Im Rahmen des dritten hamburger dialog im April 2001 lobte der Business Angel Club Hamburg e.V., kurz bacHH, zum ersten Mal seinen mit 50.000 Mark dotierten Start-up-Wettbewerb aus.
Im Rahmen des dritten hamburger dialog im April 2001 lobte der Business Angel Club Hamburg e.V., kurz bacHH, zum ersten Mal seinen mit 50.000 Mark dotierten Start-up-Wettbewerb aus. Aus den über 20 Bewerbungen ermittelte ein Screening-Team vorerst fünf Bewerber für die Endausscheidung, die dann im Rahmen einer Präsentation ihr Business-Modell vorstellen durften. Eine hochkarätige Jury aus Finanziers, Unternehmern und Beratern wählte den Gewinner aus. Das Rennen machte die Gentleware AG.
Das Hamburger Start-up beschäftigt sich mit der Entwicklung von Software für Software-Entwickler. "Das hört sich komplizierter an, als es ist", meint Dr. Marko Boger, Vorstandsvorsitzender und Gründer. "Wir ermöglichen nur das, was Architekten im Bau schon immer taten. Wir entwickeln Werkzeuge, auf die die Software-Entwickler standardmäßig zurückgreifen, um die Architektur ihrer Programme vor der eigentlichen Umsetzung planen zu können." Mit anderen Worten: Was im Baugewerbe früher die Blaupause war, ist in der Software-Branche die UML (Unified Modeling Language). Gentleware bietet unter dem Namen "Poseidon for UML" das passende Werkzeug.
Die Hamburger, die den Fachbereich Informatik der Universität Hamburg als Inkubator nutzen und bereits eine Ausbildungsallianz mit der Fakultät gegründet haben, können schon erste Partner und Kunden nennen. Dazu gehört neben der Hamburger Ponton Group AG auch die SinnerSchrader AG, die bereits rund 100 Berater bei Gentleware schulen ließ. Carsten Marquardt, Personalreferent bei SinnerSchrader, sagt: "Wir haben zunächst ein paar Leute von Gentleware auf UML schulen lassen. Das war so erfolgreich, dass wir gleich noch ein zweites Training nachgeschoben haben." Mit SUN Microsystems wurde eine Partnerschaft vereinbart und das Hamburger Software-Haus STAR Office hat als Interessent auch schon angeklopft.
"Gentleware hat ein Tool entwickelt, das die Software-Entwicklung massiv beschleunigt und damit verbilligt. Außerdem sind sie sehr dicht am E-Commerce, haben bereits Investitionspartner und sind durch ihre Nähe zur Universität in der Entwicklungsfähigkeit sehr gut bestückt", so bacHH-Jurymitglied Thorsten Schütt, Geschäftsführer und Partner der Boston Consulting Group.
Künftig tummelt sich Gentleware auf einem Markt, der ein Jahresvolumen von rund 1,2 Milliarden US-Dollar hat und jährliche Steigerungen von rund 30 Prozent verzeichnet. "Wir haben das Glück, dass wir nicht um Kunden buhlen müssen", freut sich Boger. "Unsere Marketing-Aktivitäten können wir ganz auf Sparflamme halten, denn das meiste läuft bereits über das Internet. Unsere ‘Poseidon for UML Community Edition´ stellen wir kostenlos auf der Site www.gentleware.com zum Download zur Verfügung. Darum haben wir auch in der Open-Source-Gemeinde und in der Fachwelt bereits einen hohen Bekanntheitsgrad. Wir brauchen keine Klinken zu putzen, was die Arbeit sehr erleichtert."
Den 50.000-Mark-Scheck von bacHH haben Boger und Partner auch schon verplant. "Das meiste wird für unsere Präsentation auf der JavaONE, der weltgrößten Software-Messe in San Francisco, ausgegeben", verrät Boger. cb
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