Smart-TV

Apps gestalten das Fernsehen interaktiver

12.10.2015 - "Die Zukunft des Fernsehens sind Apps", sagte Apple-CEO Tim Cook während der Präsentation des neuen Apple TV 4 Mitte September. Mit der neuen Version seiner Set-Top-Box will das Unternehmen das Fernsehen offenbar entscheidend weiterentwickeln und setzt hierbei unter anderem auf Applikationen fürs TV und ein neues Bedienkonzept. Aber auch andere Marktteilnehmer wie Amazon mit dem Fire TV oder Google mit Chromecast wollen den Zuschauern mit ihren Lösungen ein neues Fernseherlebnis bieten.

Mit dem neuen Apple TV will das Unternehmen die Funktionalitäten mobiler Geräte auf den Fernseher übertragen. Um dies umzusetzen, baut das Unternehmen auf Apps, führt durch die Verwendung der neuen Fernbedienung Siri Remote eine intuitive Benutzeroberfläche ein und bringt das Betriebssystem tvOS auf den Markt, das es Entwicklern erlauben soll, neue Apps und Spiele speziell für die Plattform zu kreieren. Die Applikationen sollen über den Apple TV App Store zur Verfügung stehen. Bereits zum Launch im Oktober kündigt Apple an, soll es Apps wie Netflix, HBO, Airbnb, diverse Games, aber auch Shopping und News-Applikationen geben. Eben all das, was Nutzer von ihren Smartphones und Tablets bereits kennen. Weitere Apps sollen natürlich folgen. Es ist zu erwarten, dass auch Apps dabei sein werden, die für das Marketing Relevanz haben.

[f1]Eddy Cue, Senior Vice President Internet Software und Services von Apple, sagt: "Es hat so viel Innovation in Unterhaltung und Programmgestaltung durch iOS-Apps gegeben, und wir möchten dieselbe Begeisterung auf den Fernseher bringen. Apps machen das Fernseherlebnis für Zuschauer noch attraktiver."

Auch am Bedienkonzept hat Apple geschraubt. Mit der neuen Fernbedienung Siri Remote können Nutzer per Spracheingabe nach Filmen und anderen Inhalten über mehrere Anbieter hinweg suchen und diese auswählen. Auch bietet sie Zugriff auf Sport-, Aktien- und Wetterinformationen. Außerdem wurde eine Touch-Oberfläche integriert, mit der auch wischende Bewegungen möglich sind. Dies bringt Apple zufolge eine "einzigartige Interaktivität auf das neue Apple TV".

[hl]Auswahl an Inhalten wächst stetig[/hl]Die Streaming-Box Fire TV von Amazon ist nun seit einem Jahr auf dem Markt - wenige Monate darauf folgte dann der Amazon Fire TV Stick - und bietet ebenfalls eine große Auswahl an verschiedenen Inhalten. Seit dem Launch auf der Ifa im vergangenen Jahr ist die Auswahl auf mehr als 2.000 Kanäle, Apps und Spiele angewachsen, so das Unternehmen. Zu den verfügbaren Diensten zählen beispielsweise Netflix, ARD, Spotify, Youtube, n-tv und 7TV. Amazon kündigte zudem an, das Angebot in den nächsten Wochen weiter ausbauen zu wollen. Darüber hinaus können User private Fotos und Videos in den Amazon Cloud Drive hochladen und über Fire TV Stick abrufen. Auch Games stehen über den Streaming-Stick zur Verfügung.

Wie Apple bietet auch Amazon den Nutzern seines Fire TV die Möglichkeit zur Sprachsteuerung, "die tatsächlich funktioniert", wie das Unternehmen betont. Über die Fernbedienung von Amazon Fire TV oder die App für Fire OS- beziehungsweise iOS- und Android-Endgeräte sprechen die Zuschauer den Namen eines Films, Schauspielers, Genres oder Regisseurs und können somit die entsprechenden Suchergebnisse aufrufen.

In Zusammenarbeit mit IMDb (Internet Movie Database) bietet Amazon zudem die Möglichkeit, während der Wiedergabe Zusatzinfos, so genannte X-Ray-Informationen, beispielsweise über Schauspieler, Crew, aktuell laufende Musiktitel, Wissenswertes und Hintergrundnews zu Charakteren oder Ähnlichem abzurufen.

[hl]Web-Inhalte auf den Fernseher übertragen[/hl]Der Streaming-Media-Adapter Chromecast von Google wird seit Frühjahr 2014 in Deutschland verkauft. Er soll alles, was online begeistert, auf den Fernseher bringen, heißt es. Nach Einrichtung einer mobilen App können Medieninhalte wie Filme, Musik und Fotos vom Smartphone, Tablet oder Laptop auf den großen TV-Bildschirm übertragen werden. Einige Websites sind bereits für Chromecast optimiert. Die Übertragung anderer Websites erfolgt derzeit im Betamodus. Darüber hinaus bietet Chromecast eine Auswahl von mehr als 200 Apps, darunter unter anderem Youtube, Netflix, Deezer, aber auch Games- und News-Apps. Bedient wird Chromecast mit dem Smartphone oder Tablet. Hierüber lassen sich Videos und Songs suchen, wiedergeben, pausieren, die Lautstärke regulieren und Playlists erstellen. Das kommt einigen Usern sicher entgegen, denn die Nutzung der mobilen Devices ist gelernt.

Während bei Google Chromecast und Amazon offenbar vor allem das Streaming von Bewegtbild-Inhalten im Mittelpunkt steht, geht Apple mit seinem Angebot einen Schritt weiter und bringt durch die App-Vielfalt mehr Interaktivität auf den Fernseher. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die anderen Anbieter in dieser Hinsicht nachziehen werden. Allen gemein ist, dass sie den Grundgedanken des Fernsehens - die Unterhaltung des Zuschauers - aufgreifen, aber auf innovative Weise weiterentwickeln. (smü)

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