05.08.2015 - Märkte in Bewegung fordern eine hohe Flexibilität. Im Online-Marketing ist mit technologischen Entwicklungen wie Big Data und Targeting eine Art zweite Revolution ausgebrochen. Diese fordert ein Umdenken hin zur kanalunabhängigen, userzentrierten Kommunikation. Das können die wenigsten jedoch alleine leisten. Sie suchen sich daher Kooperationspartner. Holger Brandt, Managing Partner bei The Reach Group, erläutert was für den Erfolg einer Fusion entscheidend ist.
Kooperationen sind in der Regel nicht nur zeitlich begrenzt, sondern auch fachlich nur so tief, wie alle Teilnehmer eigene Vorteile des Austausches unmittelbar erkennen können. Für einen Zusammenschluss, der langfristig Synergien schafft, müssen Technologien, Daten und Dienstleistungen ohne Wenn und Aber verschmolzen werden. Einen solchen Rahmen bieten Fusionen: Diese bündeln Kompetenzen belastbar und transparent unter einem Dach. Die Außendarstellung profitiert von einem eindeutigen Commitment zu gemeinsamen Leistungen und Produkten.
Bevor die Synergien aus einer Fusion gehoben werden können, gilt es, folgende Phasen wohlbehalten zu überstehen:
[f1]Die Motivation, warum eine Fusion möglicherweise für Unternehmen eine attraktive Lösung ist, kann sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise entwickeln Gründer Unternehmen oft zunächst solange, wie sie ohne Finanzierungsrunden auskommen und die vorhandenen Führungsebenen alleine steuern können. Schließlich kommen sie an den Punkt, an welchem die Kapazitäten auf der Führungsebene für weiteres natürliches Wachstum zu klein werden. Eine Lösung können dann Investoren oder Anschlüsse an größere Netzwerke sein. Es lohnt sich, die Fusion als zusätzliche Alternative zu prüfen: Das eigene Unternehmen bleibt in Gründerhand, der Eigentümer behält zu großen Teilen die Kontrolle und dennoch wird der Grundstein für die nächste Stufe des Wachstums gelegt.
Fusioniert ein Unternehmen darüber hinaus mit einem oder mehreren Marktteilnehmern, die keine direkten Wettbewerber sind und das ursprüngliche Kompetenzspektrum eher ergänzen, hat eine Fusion noch weitere Vorteile: Das Produktportfolio wird breiter, ohne an Kompetenztiefe zu verlieren. Gleichzeitig wachsen innerhalb einer gemeinsamen Strategie auch die jeweiligen Marktanteile zusammen und vergrößern die Bedeutung der Unternehmen für den Markt. Die ergänzenden Kompetenzen reduzieren zudem sowohl Irritationen über Zuständigkeiten gegenüber Kunden, als auch Sorgen rund um das Thema Jobsicherheit bei den eigenen Mitarbeitern.
[hl]2. Partnersuche mit Verstand - und Herz[/hl]Wenn klar ist, dass Partner gesucht werden, bieten sich sowohl das eigene Netzwerk, als auch eine gründliche Branchenrecherche an. Mit Netzwerkpartnern besteht oftmals bereits eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie eine Zusammenarbeit in der Praxis aussehen könnte. Ist etwa die Erweiterung des Produktportfolios ein strategisches Ziel, kann innerhalb einer Branchenrecherche konkret nach ergänzenden Geschäftsbereichen mit möglichst geringer fachlicher Überschneidung gesucht werden.
Bei aller fachlichen Basisarbeit sollte keinesfalls der persönliche Eindruck zu kurz kommen. Es prüfe, wer sich ewig bindet: Fusionen fordern sowohl im Entstehungsprozess als auch im nachlaufenden geschäftlichen Alltag belastbare Teamarbeit. Hierfür braucht es persönliche Sympathie und den Willen zur Arbeit auf Augenhöhe. Das gilt zum einen für die verhandelnden Inhaber, zum anderen aber auch für die Kulturen der fusionierenden Unternehmen im Hinblick auf gängige Tonalitäten, Hierarchien oder der Bedeutung von Technik und Kreativität für die vertriebenen Produkte.
[hl]3. Verhandlung relevanter wirtschaftlicher Fragen[/hl]Die Versuchung ist groß, mit den neuen Partnern zuerst strategische Pläne bis ins kleinste Detail auszuarbeiten. Der Fokus sollte dennoch zügig auf die vertraglichen Verhandlungen verschoben werden. Das schönste Produktportfolio hilft am Ende nichts, wenn keine Verständigung auf die Höhe der Anteile stattfindet. Sogar Kleinigkeiten wie Dienstwagen oder Geschäftstelefon können zum Deal Breaker werden. Es bietet sich an, diese Phase von einem externen Berater begleiten zu lassen, der objektiv zu Unternehmenswerten und -potenzialen beraten kann. Bei der Auswahl des Beraters lohnt es sich, genügend Zeit zu investieren, um einen sowohl betriebswirtschaftlich versierten als auch branchenkundigen Fachmann an der Seite zu wissen.
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