06.01.2015 - Das neue Jahr ist wenige Tage alt - Zeit für einen Rückblick aufs alte! ONEtoONE und Schwester-Titel Fischer´s Archiv schauen auf ein Jahr voller kreativer Kampagnen. Manche haben uns zum Lachen gebracht, andere zum Umdenken, wieder andere wollten uns wachrütteln oder ließen uns staunen. Wir zeigen hier vier Kampagnen, die 2014 liefen und uns besonders in Erinnerung geblieben sind.
Im Februar startete Jung von Matt eine virale Marketingkampagne für den Einzelhandelsverbund EDEKA und verbreitete einen Clip mit Unterhaltungskünstler Friedrich Liechtenstein in der Hauptrolle. "Supergeil", haucht er zu elektrolastiger Musik in die Kamera und preist damit verschiedene Produkte der EDEKA-Eigenmarken an. Neben dem Viral-Clip gab es E-Cards, in denen Liechtenstein persönliche Grüße an unterschiedliche Empfänger wie Geburtstagskinder, Mutter und Kollegen richtet. Patrick Hammer, Account Director bei Jung von Matt/Alster, sagt: "Das Ziel des Virals war es, einer jüngeren, nicht mehr so TV-affinen Zielgruppe, die EDEKA-Eigenmarken näher zu bringen und sie so dafür zu begeistern."
Offenbar mit Erfolg. Der Clip fand im Internet rasche Verbreitung und wurde mehr als 12,5 Millionen Mal auf YouTube angesehen und knapp 500.000 Mal geteilt, so die Agentur. Auch bei verschiedenen Awards schnitt die Kampagne 2014 gut ab. Für "Supergeil" erhielt Jung von Matt unter anderem Gold beim ADC und ADC Europe, Silber und Gold beim LIA und punktete beim Eurobest (ebenfalls Gold und Silber). "Ein mutiges Unternehmen, ein exzellentes Team gepaart, mit einer einzigartigen ungesehenen Inszenierung, und eine gute Portion Glück" seien die Erfolgsfaktoren von "Supergeil", meint Hammer.
[f1] Weg vom verstaubten, langweiligen und spießigen Ruf, hin zu einem neuen, jüngeren Image. Dies stand bei der Opel-Kampagne "Umparken im Kopf" im Vordergrund, für die Scholz & Friends verantwortlich zeichnet. Der Clou: Die Maßnahmen waren nicht sofort als Opel-Kampagne zu erkennen. In der ersten Phase, Ende Februar, sollte die deutschlandweite Plakatkampagne zunächst dazu inspirieren, sich mit Vorurteilen und populären Irrtümern auseinanderzusetzen. Der Content erfuhr eine schnelle Verbreitung in den sozialen Medien, so Scholz & Friends. Nach zehn Tagen folgten schließlich die Auflösung sowie die Aufforderung, einen zweiten Blick auf Opel zu werfen. Zentrale Plattform der Kampagne war die Website Umparkenimkopf.de, die nach zehn Tagen mehr als 350.000 Besucher zählte.
"`Mit Umparken im Kopf` haben wir ganz offensichtlich einen Nerv in der Gesellschaft getroffen", sagt Niels Alzen, Vorstand Kreation der Scholz & Friends Group. "Sowohl der Slogan selbst als auch seine kreative Umsetzung haben sofort viel Resonanz erzeugt. Opel hat damit ein relevantes Thema besetzt, das größer ist als die Marke selbst. Und noch dazu mit Mut zur Ehrlichkeit große Glaubwürdigkeit gewonnen. Das Zusammenspiel all dieser Faktoren erklärt meiner Meinung nach den großen Erfolg." Kürzlich punktete die Kampagne beim Neptun Award gleich doppelt und gewann sowohl den Neptun als auch den Publikumspreis Neptun Grand Prix.
[hl]Mit einer Haut aus Papier[/hl][f3] Mit einer besonderen Design-Idee hat Geometry Global im Laufe dieses Jahres auf den italienischen Feinpapierhersteller Fedrigoni aufmerksam gemacht. Ziel war es, Designer, Papierverarbeiter und Luxus-Marketer für höchstwertige Papiere zu begeistern und dabei zu demonstrieren, dass Verpackung echten Mehrwert schaffen kann, so die Agentur. Bei der auf 25 Stück limitierten Kamera "Edition Fedrigoni" von Leica wurde die klassische schwarze Lederbanderole durch das wiederstandsfähige Spezial-Papier "Constellation Jade" ersetzt. Die Sonderanfertigung wurde in einer hochwertigen Verpackung "The Paper Skin" präsentiert, die gleichzeitig ein Papier-Musterbuch ist. Ein Viral-Video sowie eine Roadshow präsentierten das Projekt und sorgten laut Agentur für einen enormen Buzz: 65.000 Views auf YouTube sowie mehr als 70.000 auf der Design-Plattform Behance.net. Außerdem ersetzte das Designmagazin "NOVUM" das Cover seiner Märzausgabe durch "Constellation Jade" und machte das Projekt zur Story. Neben der Aufmerksamkeit erhielt Geometry Global 2014 zahlreiche Preise, darunter Bronze in Cannes und beim Clio, Silber und Bronze beim Eurobest sowie zweimal Bronze beim LIA für die Kampagne.
`"The Paper Skin` ist wahrscheinlich in vielfacher Hinsicht überraschend und anders", sagt Felix Dürichen, Creative Director Branding & Design bei Geometry Global. "Die Tatsache, dass ein Papier in der Lage sein kann, eine Kamera zu schützen, zudem auch noch einen unverkennbaren haptischen und optischen Reiz zu verleihen, klingt im ersten Moment unvorstellbar. Ungesehen ist sicherlich die außergewöhnliche Ummantelung der Kamera, die von 15 Lagen Feinpapier verdeckt und verpackt ist. Und nachdem man sie Seite für Seite aufgeblättert hat, enthüllt sich eine Symbiose aus Verpackung und Produkt. Verschmolzen in einer bis dato einzigartigen Weise, die Herzklopfen verursacht."
[hl]Spenden "einfach wie nie"[/hl][f2] Die Hamburger Agentur Kolle Rebbe unterstützte das Hilfswerk MISEREOR mit "PlaCard" beim Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit und machte das Spenden "einfach wie noch nie". Die Kreativen entwickelten ein interaktives Spendenplakat, das Kreditkarten akzeptiert und auf dem Digitaldisplay die Wirkung der Spende direkt erlebbar macht. Passanten konnten direkt über das Plakat eine Spende von zwei Euro abgeben, indem sie ihre Kreditkarte durch den integrierten Leseschlitz zogen. Anschließend wurden interaktive Filmsequenzen auf dem Display gezeigt, zum Beispiel wie die Fesseln eines Gefangenen durchtrennt werden oder eine Scheibe Brot abgeschnitten wird.
Die Kampagne erhöhte nicht nur die Spendenbereitschaft, sondern kam auch bei Awards gut an. So holte Kolle Rebbe mit "PlaCard" unter anderem mehrere Preise beim ADC-Festival (Gold, dreimal Silber, einmal Bronze) sowie in Cannes (zweimal Gold, zweimal Silber, dreimal Bronze) und beim Eurobest (Gold, zweimal Silber, fünfmal Bronze) und punktete auch bei anderen namhaften Awards. "Die OoH-Werbung erlebt, dank digitaler Technik, einen zweiten Frühling", sagt Stefan Wübbe, Kreativ-Geschäftsführer bei Kolle Rebbe. "Die Medien treten immer mehr in Interaktion mit der Umgebung oder dem Konsumenten. Trotzdem: Es wird immer die Kreation bleiben, die Menschen berührt und am Ende des Tages das Produkt verkauft." (smü)
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