26.09.2014 - Die Bundesregierung ist offenbar eifrig dabei, die ersten Schritte der Digitalen Agenda umzusetzen. Zumindest hinsichtlich der Start-up-Förderung tut sich etwas. So hat das Wirtschaftsministerium den Erfüllungsaufwand einer Unternehmensgründung untersucht sowie Pläne, diesen zu senken. Außerdem soll der INVEST-Zuschuss für Wagniskapital rückwirkend von der Steuer ausgenommen werden.
In einer aktuellen Studie hat das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit Ländern und Wirtschaft den Erfüllungsaufwand einer Unternehmensgründung, also den gesamten messbaren Zeitaufwand und die Kosten für Anzeigepflichten wie Gewerbe- oder Steueranmeldung, untersucht. Dieser liegt im Schnitt zwar nur bei zwei Stunden und 95 Euro und fällt damit im Vergleich zu sonstigem Aufwand in der Gründerphase gering aus. Aber bei 300.000 Gründungen im Jahr würde sich durch eine Vereinfachung ein Masseneffekt erzielen lassen, so das Ministerium.
"Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, den Aufwand bei der Gründung eines Start-ups zu reduzieren: durch einheitliche Anlaufstellen, digitale Behördenkommunikation sowie transparentere Informationen über die verschiedenen Unterstützungsangebote", sagt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Die Nachwuchsunternehmen sollen künftig Informationen aus einer Hand erhalten und auch Anmeldungen gebündelt vornehmen können. Dadurch ließe sich laut einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes der Erfüllungsaufwand einer Gründung um circa 28 Prozent senken. Zur Entwicklung einer Strategie, wie man dies umsetzen kann, plant das Ministerium am 9. Oktober in Berlin eine Konferenz mit dem Namen "Einheitlicher Ansprechpartner 2.0".
Außerdem wolle man mit einer Steuerbefreiung des INVEST-Zuschusses für Wagnsikapital die Bedingungen für Start-ups erleichtern. Durch INVEST haben private Investoren seit Mai 2013 die Möglichkeit, 20 Prozent ihrer Eigenkapitalinvestition erstattet zu bekommen, wenn sie sich für mindestens drei Jahre mit mindestens 10.000 Euro an Start-ups beteiligen. Das Programm soll das Risiko des Investors verringern und die Chancen für junge Unternehmen, einen Investor zu finden, erhöhen.
"Mit INVEST möchten wir mehr private Investoren dafür gewinnen, an Start-ups zu glauben und deren Ideen finanziell und mit Rat und Tat zu unterstützen", so Gabriel. Dem Investor sei nun das Risiko genommen worden, einen Teil des Zuschusses wieder an das Finanzamt überführen zu müssen. Die Steuerbefreiung soll für das gesamte Jahr 2013 rückwirkend und damit für alle bisher ausgezahlten INVEST Zuschüsse gelten. Bislang habe das Programm mehr als 600 Business-Angel-Investitionen gefördert und mehr als 45 Millionen Euro für Start-ups mobilisiert. (ks)
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