30.07.2014 - "Mobil ist tot" - eine Aussage von Matias Duarte, seines Zeichens Android-Designchef. Recht hat er damit! Denn die Denkweise, für mobile Plattformen unterschiedliche Websites zu entwickeln, war zwar in den letzten Jahren durchaus richtig, da sich mobile Endgeräte deutlich in ihrer Funktionalität von Laptops und Desktop-PCs unterschieden haben. Aber heute, mit dem laufenden technischen Fortschritt ist dieses Prinzip nicht mehr gültig.
Zukünftig sollte ein für alle Plattformen und Bildschirmgrößen gültiges Designkonzept entwickelt werden, das sich hinsichtlich der User-Experiences nicht unterscheidet. Das gilt auch für die User und Hersteller von Business-Applikationen, wie beispielsweise von CRM-Systemen, die gerade den Bereich Mobility als starken Wachstumsmarkt sehen.
Betrachten wir konkret das Beispiel Customer Relationship Management. Kundenkommunikation und deren Management wird auch zukünftig einen hohen Stellenwert in Unternehmen haben. Denn nicht zuletzt werden die gesammelten Daten immer mehr und immer entscheidender für den Unternehmenserfolg. Unter dem Stichwort Big Data sind sie in aller Munde. Doch ihr Handling ist komplex und aufwendig - gleichzeitig wird aber auch die IT-Landschaft immer komplexer und es wird schwierig, die erforderliche Usability aufrecht zu erhalten und einen echten Nutzen aus den Informationen zu ziehen.
Für Anbieter von CRM-Systemen heißt das: die wachsenden Anforderungen der Kunden zu erfüllen und ihnen eine gut handhabbare Lösung an die Hand zu geben, mit denen sich alle relevanten Kundendaten einsehen, auswerten und bearbeiten lassen - und das von jedem Endgerät aus und in kürzester Zeit. Berater werden nicht selten in den Projekten genau damit konfrontiert. Unternehmen von heute erwarten, dass sämtliche Funktionen eines CRM-Systems auch im Außendienst und möglichst mobil auf Handy und Tablet zur Verfügung zu stellen sind. Hier tauchen jedoch sofort zwei Probleme auf:
1. Die Standardversion des CRM Systems ist zu sehr mit Funktionalität überfrachtet und macht eine mobile Verwendung damit fast unmöglich.
2. Mobile Clients sind funktional meistens stark eingeschränkt und bedingen daher, dass viele Tätigkeiten erst recht wieder mit Desktop und Laptop Versionen erledigt werden müssen.
Mischversionen wie Full-Clients mit Offline-Fähigkeit scheitern meistens an ihrer technischen Komplexität und Fehleranfälligkeit. Somit bleibt nur eins: Business-Applikationen müssen mit einem plattformübergreifenden Designkonzept entwickelt werden, das es dem User erlaubt, die gleichen Funktionen mit unterschiedlichen Geräten auszuführen! Es ist an der Zeit, dass Anbieter von CRM-Systemen plattformübergreifend denken und zugleich individuelle Lösungen entwickeln, die zu den Prozessen des Unternehmens passen und den Ansprüchen an ein optimales Kundenmanagement gerecht werden. Dass dies durchaus funktionieren kann, zeigt Microsoft in guten Ansätzen bei seiner neuer Lösung Dynamics CRM 2013. Einfache Prozessansichten, die auf unterschiedlichen Browsern und Mobilgeräten ähnlich bedient werden können, mögen zuerst zwar gewöhnungsbedürftig erscheinen, bringen jedoch langfristig viele Vorteile, wie weniger Schulungsaufwand bei Endnutzern und größere User-Akzeptanz bei gleichzeitig geringerer technischer Komplexität.
Deshalb gilt für den Bereich der Business-Applikationen das gleiche wie für den Bereich der privaten Anwendungen: Mobil ist tot!
[k]Autor: Patrick Weilch, Managing Director Global Concept und Director CRM FWI Gruppe[/k]
Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling
Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de