05.05.2014 - Die Otto Group hat auf einer Pressekonferenz den offiziellen Start ihres E-Commerce-Projekts Collins bekannt gegeben und das System erläutert. Kern sind kuratierte Online-Shops für junge Frauen. Die erste Plattform "About You" wird durch mehrere Dutzend Spezialapps erweitert. Nutzer sollen die Apps mit einem Baukasten selbst erstellen können und werden dann am Umsatz beteiligt. Das Unternehmen will auf diese Weise von mehr externen Ideen profitieren.
Im vergangenen Jahr wurde bereits bekannt, dass die Otto Group 300 Millionen Euro in die Entwicklung neuer E-Commerce-Projekte investieren wolle. Nun wurde mit Collins das neue Kernprojekt vorgestellt. Das Unternehmen, das bereits rund 140 Mitarbeiter beschäftigt, will den E-Commerce mit dem "ersten offenen Geschäftsmodell am deutschen Markt demokratisieren". Die Leitung haben Tarek Müller und Benjamin Otto, Enkel des Unternehmens-Gründers Werner Otto. "Junge Menschen wollen in Nischen-Shops einkaufen, nicht im Kaufhaus für alles", sagte Benjamin Otto. Daher wolle man nun Shops schaffen, die sich ständig verändern und über neue Business-Intelligence-Lösungen und Personalisierung Nutzern nur das anzeigen, was zu ihnen passt, und sie überrascht.
[f1]Laut Tarek Müller (Gründer Netimpact) war Online-Shoppen bisher zu "männlich" und zu sehr auf schnelles funktionieren ausgerichtet. Frauen würden sich mehr Inspiration und mehr interpersonellen Austausch wünschen und würden eher auch einmal überrascht werden wollen. Dafür hat Collins Marken wie "Edited" und "About You" geschaffen. Aboutyou.de wird aktuell durch 29 Apps erweitert, die von externen Entwicklern, Kreativen und Modeinteressierten entwickelt wurden. Darunter befinden sich Dienste wie "Jaimie Jacobs" (eigene personalisierte Schuhe kreieren) oder "Fashion Scan" (Mode fotografieren und online finden). Hinter About You stecke ein Baukastensystem, das "jeder mit Basisprogrammierkenntnissen" nutzen könne, um eigene Apps zu erstellen. Die Entwickler werden dann am Umsatz beteiligt (ab acht Prozent beziehungsweise volumenabhängig). "Wir wollen die Infrastruktur für Ideen liefern", sagte Tarek Müller. Hintergrund sei, dass kein Unternehmen permanent innovativ sein könne. Daher sollen Kreative die Möglichkeit erhalten, ihre Shop-Idee bei Collins selbst einzubringen.
[hl]"Profitabel in fünf Jahren"[/hl]Unternehmer Benjamin Otto hat die Maßgabe ausgegeben, in fünf Jahren "marktgerecht profitabel" sein zu wollen. Aktuell sucht das Unternehmen vor allem Entwickler, die sich mit neuen App-Ideen einbringen. Eine TV- und Verbraucherkampagne ist für dieses Jahr ebenfalls geplant, allerdings wolle man sich erstmal auf die Apps konzentrieren und warten, bis der Shop durch das Sammeln von Daten besser personalisiert funktioniert, so Tarek Müller. (db)
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