09.02.2012 - Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat einen Standard für den Datenaustausch in der Online-Werbebranche entwickelt. Er soll die Kommunikation zwischen Vermarktern und Media-Agenturen und damit die Buchung von Online-Werbung erleichtern - durch automatisierte Schnittstellen und die Vereinheitlichung von Begriffen. "Wir müssen alle wissen, worüber wir reden", sagte der OVK-Verantwortliche Jens Pöppelmann im Gespräch mit ONEtoONE.
"Für alle Marktakteure der Online-Werbewirtschaft zählt die Standardisierung von Angebots- und Auftragsprozessen zu den wichtigsten Voraussetzungen, um den täglichen Geschäftsverkehr branchenweit zu vereinfachen. Verschiedene technische Systeme verursachen kontinuierlich steigende Kosten bei Agenturen und Vermarktern", so Pöppelmann, der hauptberuflich für IP Deutschland tätig ist und im OVK die Unit Ad Technology Standards leitet.
Die Media-Agenturen verfügen ebenso wie die Publisher und Vermarkter über eigene Software zum Kaufen bzw. Anbieten von Online-Werbeinventar. Häufig nutzten die unterschiedlichen Systeme nicht dieselben Begrifflichkeiten, so Pöppelmann. Der Aufwand für kleinvolumige Buchungen sei genau so hoch wie bei größeren Aufträgen, der Umsatz für aber deutlich geringer. Der neue Standard soll dieses Problem aus der Welt schaffen. Die Marktteilnehmer müssten dann ihr jeweiliges System nicht mehr verlassen.
Durch den Standard sollen über eine entsprechende Schnittstelle leicht die jeweiligen Stammdaten übermittelt werden können - also Informationen über Rubriken, Werbeformate und Preise. Ebenso können Angebots- und Buchungsinformationen darüber ausgetauscht werden. Auch der Austausch von Targeting-Daten sei möglich - "Wenn jemand eine gewisse Anzahl von Kontakten über ein Medium Rectangle Banner in der Zielgruppe von Männern im Alter von 20 bis 29 Jahren darüber einstellen möchte, so ist das möglich", so Pöppelmann. Komplett transparent wollen die Vermarkter ihr Inventar nicht machen - um Preisdiskussionen aus dem Weg zu gehen und weil bei hochvolumigen Buchungen auch fast immer Rabatte vergeben werden.
Nach der aktuellen Testphase soll das gesamte vom OVK entwickelte Paket Anfang des zweiten Quartals 2012 nutzbar sein. Der neue Standard und eine entsprechende OVK-Richtlinie sollen von Ende März an im Rahmen einer Roadshow in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt und München vorgestellt werden.
Langfristig sei auch die Einrichtung eines übergeordneten Buchungs-Clients vom OVK angedacht. Laut Jens Pöppelmann wird dieser gerade getestet und soll zu einem späteren Zeitpunkt dem Markt zur Verfügung gestellt werden.
Vorbild für die Maßnahme ist das Geschäft mit Fernsehwerbung. "Im TV laufen 20 Prozent der Buchungen über automatisierte Schnittstellen - für Online ist mindestens ein ähnliches Volumen realistisch", sagt Pöppelmann. Sonderwerbeformen werden aber nicht darüber abgewickelt werden, "eher das Standardgeschäft", so der OVK-Verantwortliche. (re)
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