23.01.2012 - Das Fischers-Archiv-Highlight dieser Woche ist die Weihnachtskampagne für die Hamburger Brauerei Astra. Seit inzwischen über 100 Jahren gehört das Astra-Bier zu Hamburg wie St. Pauli, der Michel oder der Hafen. Am 1. Januar 1999 startete die Agentur Philipp und Keuntje mit Astra als Startkunden. Ihre Aufgabe lautete damals, die Marke wieder zum Glänzen zu bringen. Zahlreiche kultige Werbekampagnen sind dabei entstanden. Diesen Kultstatus soll auch "Prost, du Sack!", die Weihnachtskampagne 2011, erreichen.
Mit dem groben, meist an Stammtischen gebräuchlichen Trinkspruch wendete sich ein ziemlich verlebt aussehender Weihnachtsmann an die Menschen. Seine Botschaft war aber nicht nur die Aufforderung, einen guten Schluck des sechsprozentigen Gerstensafts zu sich zu nehmen. Vielmehr prostete er auf dem Astra-Weihnachtsplakat seinem prall gefüllten Geschenkesack zu und stärkte sich für kommende Aufgaben. Im Gepäck hatte er 1.000 Gratis-Astra Urtyp, die Fans der Marke über die Seite Astra-bier.de/sack im Säckchen an ihre Liebsten verschicken lassen konnten.
[f1]Beworben wurde die Aktion unter anderem über City-Light-Poster, Promotionaktionen, Anzeigen sowie Banner.
Fischers Archiv sprach mit Philipp und Keuntje über die Kampagne für das Kult-Bier.
[b]Fischers Archiv[/b] Seitdem Philipp und Keuntje für die werbliche Kommunikation des Kultbieres verantwortlich ist, gelang es der Agentur immer wieder, die "Rotzigkeit" und den "St.-Pauli-Charme", wie Hartwig Keuntje es einmal ausdrückte, weiter zu steigern. Für Kreative ist das kein Problem. Aber wie haben die Verantwortlichen bei Astra jeweils darauf reagiert?
[b] Oliver Zachrias-Tölle[/b] Der Charme und die Stärke der Kampagne liegen eindeutig in den Extremen: Bildsprache, Texte und Themen müssen den Nonkonformismus transportieren, den die Marke neben der Herkunft aus St. Pauli ausmacht. Da bleibt es im krea tiven Prozess nicht aus, dass man mal Grenzen überschreitet und über das Ziel hinwegschießt. Wie weit wir gehen kön nen, wird dann aber gemeinsam mit dem Kunden konstruk tiv diskutiert. Denn die kennen und lieben die Marke ja ge nauso wie wir. Dabei achten wir natürlich immer darauf, dass uns der Mut nicht abhandenkommt. Denn ein AstraMotiv muss sich schon was trauen, um für ordentlich Gesprächs stoff zu sorgen. Das Motiv "Tatschscreen" aus dem letzten Jahr, das einen knackigen Frauenhintern in kurzen Hotpants versehen mit der Headline "Neu: der AstraTatschscreen" zeigt, ist ein gutes Beispiel. Natürlich war uns klar, dass das Motiv kritische Stimmen zum Thema "Sexismus" hervor rufen könnte. Wer Astra aber kennt, versteht die Ironie und weiß, dass die Marke ganz und gar nicht frauenfeindlich ist, sondern auf unkonventionelle, humorvolle und überspitzte Weise den WebHype aufs Korn nimmt, in Frage stellt.
[k]Das ganze Interview sowie weitere Informationen zur Kampagne finden Sie im Print-Heft von Fischer's Archiv Nr. 188, Kampagnennummer K10554. Alle Fotos zur Entstehung und Umsetzung der Idee sind auf Fischers-archiv.de zu sehen.[/k]
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