12.09.2011 - Neue Serie auf ONEtoONE: Ab sofort präsentieren wir wöchentlich Highlights aus unserem Schwestertitel Fischer`s Archiv. Dieses Mal geht es um die Kampagne "Deutschland findet Euch" der Initiative Vermisste Kinder. Die Aktion der verantwortlichen Agentur Kempertrautmann hat es jüngst auf die Shortlist des DMMA OnlineStar geschafft und hat damit gute Chancen, eine Trophäe zu gewinnen.
Die "Initiative vermisste Kinder" kämpft für mehr Aufmerksamkeit zugunsten vermisster Kinder. Bislang versuchte man das mit dem Verteilen von Handzetteln und einer Website. Kempertrautman entwickelte die Facebook-Kampagne "Deutschland findet euch!", die mit verschiedenen On- und Offline-Maßnahmen beworben wurde. Kick-off war die Aktion Einlaufkind: Bayernstar Mark van Bommel lief als Einziger ohne Kind ins Stadion ein und hielt nur das Plakat der vermissten Debbie hoch.
Die verantwortlichen Kreativ-Direktoren von Kempertrautmann, Patrick Matthiensen und Marcell Francke, haben der Fischer's Archiv-Redaktion zudem ein Interview zur Kampagne gegeben.
Wie kommt man zu so einem Etat, wie es in der Agenturbranche heißt?Marcell Francke: Letztes Jahr im Januar saßen wir abends vorm Fernseher und haben die "24-Stunden-Reportage" auf Sat.1 geguckt. Darin gab es einen Bericht über die "Initiative vermisste Kinder". Herr Bruhns, der Gründer und heutige Geschäftsführer der Initiative, verteilte am Hamburger Hauptbahnhof Handzettel, bedruckt mit Fotos vermisster Kinder.
[f1]Leider hat sich niemand dafür interessiert: Die Passanten sind desinteressiert an ihm vorbeigegangen. Ein skurriles und gleichzeitig trauriges Bild, dass man im 21. Jahrhundert so nach vermissten Kindern sucht! So zeitaufwendig, so verloren auch. Ein Einzelner verteilt Vermisstenblätter. Das waren die Bilder, die uns nicht losgelassen haben. Am nächsten Tag haben wir uns hingesetzt und überlegt, wie die Suche nach vermissten Kindern effizienter gestaltet werden könnte. Dabei sind wir schnell auf das Thema Facebook gekommen. Kommunikation für einen gemeinnützigen Verein zu machen bedeutet aber auch, dass der Kunde nicht viel Budget zur Verfügung haben wird. Das galt es bei allen Überlegungen zu berücksichtigen.
Eine weitere Herausforderung war, für die auf Facebook basierende Kampagne Aufmerksamkeit zu schaffen. Vor diesem Hintergrund entstand zum Beispiel die Idee mit dem vermissten Einlaufkind beim Spiel Bayern München gegen Real Madrid. Doch zuvor mussten wir Herrn Bruhns von unserem Vorhaben überzeugen.
[b]Wie lange hat das gedauert?[/b]Marcell Francke: Herrn Bruhns zu erreichen erwies sich als schwieriger als gedacht. Es dauerte viele Wochen. Er ging einfach nicht ans Telefon.
[b]Patrick Matthiensen:[/b] Wir hatten keine Chance, uns vorzustellen bzw. ihn für unser Vorhaben zu begeistern.
Marcell Francke: Sämtliche E-Mails und SMS blieben unbeantwortet. [...]
[k]Das vollständige Interview mit dem gesamten Kampagnenmaterial wurde in Fischer's Archiv Ausgabe 183 abgedruckt. Die Kampagne ist zudem auf Fischers-Archiv.de abrufbar.[/k]
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