ZAW: "Handfester Notstand" wegen fehlender Digital-Experten

28.07.2011 - Die deutschen Werbeagenturen suchen verzweifelt nach Fachleuten für digitale Kommunikation. Dies ergab eine Auswertung des Zentralverbandes der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW). "Das ist ein handfester Notstand im Arbeitsmarkt der Werbebranche", so ein ZAW-Sprecher. Der gegenwärtige Mangel an qualifizierten Onlinern ist nach Einschätzung des Verbandes nur ein Vorbote eines generellen Problems bei der Rekrutierung von Personal.

Die derzeitige Situation erfordere erhebliche Anstrengungen der jeweiligen Agenturen, ihren Bedarf an Digital-Experten zu decken. In den Branchen der deutschen Wirtschaft fehlten gegenwärtig 25.000 IT-Experten, so der ZAW.

Schon im vergangenen Monat berichtete ONEtoONE von der verzweifelten Suche der Agenturen nach Personal mit digitaler Kompetenz. "Wir wissen, dass es in den GWA-Agenturen einen großen Bedarf an kompetenten Arbeitskräften für die digitalen Medien gibt und es andererseits eben an diesem Personal mangelt", sagte Dr. Ralf Nöcker, Geschäftsführer des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen (GWA), im Juni im Gespräch mit ONEtoONE. Nach Ansicht von Agenturvertretern hat sich die Situation am Arbeitsmarkt für die Agenturen auch deswegen verschärft, "weil nicht mehr nur Agenturen untereinander im Wettbewerb stehen, sondern Unternehmen wie Google und Microsoft ebenfalls verstärkt Personal in der Kommunikation und Kreation benötigen", sagte etwa Sebastian Vogt, Human Ressources Director von G2 Germany.

Laut der aktuellen Erhebung des ZAW haben die Werbeagenturen in den Bereichen Digital-Kommunikation, Kreativsektor und Marketing 18 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben. Auch die werbenden Unternehmen steigerten ihre Rekrutierungsmaßnahmen um neun Prozent.

Die Gesamtnachfrage nach Werbefachleuten bei Agenturen, Medien und werbenden Unternehmen hat sich laut ZAW-Analyse in der ersten Hälfte des Jahres im
Vergleich zum Vorjahr zwar von plus 31 Prozent auf plus 7 Prozent abgeschwächt. Ursache dafür seien insbesondere die vorsichtigen Investitionen in Werbeetats. Der
Rückgang sei aber auch von den Medienproduzenten beeinflusst (minus 34 Prozent). Vor allem Verlage schränkten ihre Stellenangebote für Werbeexperten ein, so der ZAW.

Generell gingen dem gesamten deutschen Arbeitsmarkt mit steigendem Tempo die jüngeren Arbeitskräfte durch Schwund der Einwohnerzahl aus, meint der Verband. Die Werbebranche mit ihren gegenwärtig rund 190 000 Spezialisten in Agenturen, Medien und werbenden Firmen werde um den Nachwuchs kämpfen müssen. "Personalpolitik gehört daher auf der Rangliste aller Sektoren der Werbebranche ganz nach oben", so der ZAW. (re) 

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