26.07.2011 - Der Internetkonzern Google hat ein weiteres Mal auf Facebooks Vormachtstellung im Bereich Social Networks reagiert: Nach "Buzz" und "Wave" ist nun "Google+" in einem geschlossenen Feldtest gestartet. Das neue Social Network ist ähnlich konstruiert wie Facebook. Nutzer verknüpfen sich mit Freunden, Familie und Kollegen, verteilen Informationen an andere und lesen den Output ihrer Kontakte gesammelt in einem Newsfeed.
Google Plus leistet bereits viel von dem, was auch Facebook bietet, wartet aber auch mit neuen Services auf - zum Beispiel Gruppen-Video-Chat und der Möglichkeit, Fotos und Videos per Smartphone direkt ins eigene Profil zu laden. Die Kombination aus Facebook-Kopie, vereinfachter Benutzerführung und den Millionen bereits vorhandener Google-Mail-Nutzer verspricht für Facebook eine ernste Konkurrenz zu werden. Die Einschätzung schien der Gegner aus Palo Alto zu teilen: Kurz nach dem Start kündigte CEO Mark Zuckerberg eine Kooperation mit Skype an, um bei Facebook ebenfalls Video-Chat anzubieten. Laut Google sind bereits über zehn Millionen User auf der neuen Plattform registriert.
[f1]Nico Lumma ist naturgemäß schon bei Google Plus eingetragen, er ist Director Social Media der Scholz & Friends Group: "Trotz Beta-Phase ist Google Plus bereits sehr gelungen. Aber ich sehe darin nicht den Facebook-Killer", sagt er. Für Lumma liegen in den Netzwerken grundlegende Unterschiede: "Google ist loser gehandhabt, während Facebook einen sehr starren Rahmen hat. Bei Google fällt es mir leichter, Informationen an bestimmte Gruppen zu streuen, während meine Facebook-Freunde in der Regel das Gleiche von mir lesen." Facebook basiere mehr auf Gegenseitigkeit, ergänzt er. Es ist bei Facebook nicht möglich, mit Nutzern befreundet zu sein, ohne dass diese den Kontakt erwidern. Bei Google Plus fiele die Gegenseitigkeit weg: "Es ist kein Problem für mich, eine Gruppe `Journalisten` zu erstellen und darin meine Informationen zu streuen. Diese müssen mich dafür nicht in ihren
Circles haben", sagt Lumma. Dies passe auch besser zum gewohnten sozialen Umgang. Im Normalfall verbinde zwei Menschen nur ein Thema, beispielsweise kennen sich Eltern im Kindergarten nur durch die Kinder, Kollegen nur durch die Firma. "Diese Verhältnisse abzubilden, löst Google besser", so Lumma. Daher betrachtet er Facebook eher als Plattform für freundschaftlichen Kontakt, während Google Plus das Aggregieren und Streuen von Informationen erleichtere.
[hl]Unternehmensauftritte[/hl]Noch gibt es für Unternehmen keine Möglichkeit, offizielle, kommerzielle Seiten anzulegen wie bei Facebook. Dennoch betreiben Unternehmen wie Ford oder MTV bereits aktive und frequentierte Accounts. Googles Social-AD-Manager Christian Oestlien teilte dem Branchenmedium "Ad Age" aber mit, dass Ende Juli eine Testphase mit offiziellen Unternehmensseiten beginnt. Google wählt für den Start einige hundert Firmen aus. (db)
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