10.07.2011 - Am 8. Juli 2011 war das ehrwürdige Anwesen des Siegfried Vögele Institut in Königstein im Taunus, in dem bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts viele Künstler kurten und Gert von Bassewitz sein Märchen Peterchens Mondfahrt schrieb, wieder der Mittelpunkt des deutschen Dialogmarketings.
Mit rund 100 Gästen feierte die Deutsche Post, bei nach Jahren endlich mal wieder wunderbarem Wetter, die Sieger und Platzierten des 15. Mailingwettbewerbs.
Durch den Abend führten Karin Ludwig und Peter Recker natürlich mit ihrem ganz eigenen Humor. In diesem Jahr hatten sie zur Einstimmung prominente Unterstützung: Rainer Brandt, den Erfinder des "Schnodderdeutsch". Er, der Schöpfer diverser, bei vielen im täglichen Sprachgebrauch fest verankerten, Sprüche wie "tschüßikowski" oder "Ich glaub` mich tritt ein Pferd", sinnierte auf seine bekannt schnodderige Art, über den Dialog im allgemeinen und wie er zu seiner Art sich auszudrücken kam im besonderen.
Aber was ist Schnodderdeutsch nun? Rainer Brandt erklärte es, die im Publikum an seinen Lippen klebenden Werber fest im Blick: "Es war ein Misch-Masch. Zusammengewürfelt aus Berlinismen, jiddisch, ein bisschen Unterwelt und etwas Gosse! Und sehr viel Humor gepaart mit Phantasie!!! Das Ganze nicht auf Logik, sondern auf die Bewegung der Schauspieler und die Situation aufgebaut. Wir haben dem Volk aufs Maul geschaut. Und wie redet das Volk? Das erlebt man in jeder Kneipe, auf jeder Großveranstaltung. Sätze werden begonnen - auch wenn das mit einer Riesenbugwelle passiert - werden sie mitten im Satz abgebrochen und der gedachte Faden geht ganz woanders weiter: Bei der nächsten Bierbestellung etwa ... übrigens Bier - hat sich der Dings, der soviel säuft bei gemeldet? Der wollte doch deiner Keule ... wie geht´s überhaupt deiner Schwester? Hat die das Kind schon? Wir haben neue Kinder im Haus ... ich sag dir ... und Schlappa, unser Hausmeister ... der hat doch ... Mensch, der hat ja seine Alte wieder vergeigt neulich ... So reden Leute, wenn sie unbeobachtet reden. Und das haben wir übernommen."
Danach ging es zur Sache, die Sieger des Wettbewerbs wurden geehrt. Einen besonderen Grund zum Feiern hatte einmal mehr Wunderman. Mit zwei ersten und zwei Shortlist-Plätzen war die Agentur die erfolgreichste des Wettbewerbs. Insgesamt wurden 28 Arbeiten ausgezeichnet. Dabei schaffte es in der Kategorie Cross-Media Duo keine Arbeit auf den ersten Platz. In der Kategorie Go Green wurde sogar keine Kampagne prämiert.
In Vorbereitung auf diesen Abend hatte die je zur Hälfte aus Kreativen in Agenturen und Marketingentscheidern in Unternehmen bestehende Jury über 176 Einreichungen von 130 Agenturen zu befinden. Damit ist der Mailingwettbewerb übrigens der größte Wettbewerb Deutschlands, wenn es ums Thema physisches Mailing geht. Bei ihrer Abstimmung über die eingereichten Kampagnen hat die Jury in diesem Jahr die Maßstäbe höher gesetzt, insbesondere in Bezug auf das Design und die Ästhetik der Maßnahmen. Die am Ende ausgezeichneten Arbeiten hatten dabei eines gemeinsam: Sie waren bereits bei anderen Wettbewerben zu Siegern erkoren worden.
Dass die Ausbeute der Agenturen am Ende mit knapp 16 Prozent eher gering ausfiel, hatte laut Juryvorsitzendem Wolfgang Zimmerer, im Hauptberuf Managing Director bei RMG Connect in Stuttgart, den Grund, dass einfach wenige Highlights eingereicht wurden. "Es waren schon gute Ideen dabei, ich hätte mir aber mehr davon gewünscht. Auch die liebevolle Umsetzung habe ich bei vielen Mailings vermisst", erklärt Zimmerer. Aufgefallen sei ihm dies insbesondere bei vielen einfachen Mailings. Dabei sei gerade in Zeiten, in denen online immer mehr in den Mittelpunkt rückt, wichtig, dass ein Mailing inhaltlich und haptisch ein Erlebnis bietet. "In der Kategorie Go Green war darüber hinaus nicht eine Arbeit dabei, bei der rüberkam, was Go Green eigentlich ist", so Zimmerer weiter. (cb)
Die Liste aller Sieger und Platzierten finden Sie unter unten stehendem Link.
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