01.07.2011 - Des Deutschen liebstes Kind war immer das Auto. Doch wir haben Nachwuchs bekommen: das Smartphone. Wir mailen, chatten, telefonieren, shoppen, navigieren, spielen und leben damit. Wir schließen sogar unsere Autos damit auf: Nissan, NTT Docomo und Sharp entwarfen 2008 ein Handy, das beispielsweise Autotüren öffnet (siehe Foto). In immer mehr Supermärkten wird mit NFD-Chips bezahlt, und Google hat seinen mobilen Bezahldienst Wallet gestartet. Unsere Handys bieten immer neue Services an.
Wir wollten deshalb von unseren ONEtoONE-Leserinnen und -Lesern einmal wissen: Wozu nutzen Sie das Gerät bereits, was wünschen Sie sich noch, und was brauchen Sie auf gar keinen Fall?
Florian Welsch, Cadooz:Micropayments, die den Alltag erleichtern, finde ich sehr sinnvoll und nutze sie auch selbst: zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr, für Parkti-ckets oder mit dem Bezahlen des Eintritts in Zoo oder Kino. Es sind die kleinen alltäglichen Bezahlvorgänge, die man häufig mangels Kleingeld, Kenntnis der Bedienung eines Automaten, weil dessen Entwickler alles in die "Unbedienbarkeit" gesteckt haben, nicht oder nur schwer nutzen kann. Auf keinen Fall würde ich zum Beispiel meine Bankgeschäfte über das Smartphone abwickeln, denn da ist die Sicherheit eindeutig wichtiger als die persönliche Bequemlichkeit.
Laurent Burdin, Sinner Schrader Mobile:Concierge versus Denker - das ist für mich der große Wettbewerb in den nächsten Jahren: Smartphone- oder Desktop-Nutzung. Alle pragmatischen Services aufs Smartphone! Schlüssel, Bankautomat, Bezahlung, Post. Das Telefon wird zum "Concierge". Alle intellektuellen Tätigkeiten auf den Desktop! Schreiben, nachdenken, kreieren, also wie ein "Denker".
Marcel Loko, Zum goldenen Hirschen:Auto-, Haustür- und Agenturschlüssel würde ich sofort durch eine Smartphone-Funktion ersetzen. Alles rund um Bahn- und Flugreisen sowieso. Was im Reich der Smartphones nichts zu suchen hat, sind hingegen tief menschliche Aktivitäten wie (Cyber-)Sex und gute Gespräche.
André Reif, My Mobai:Mobile Couponing und andere Location Based Services gestalten schon jetzt unseren Alltag ein ganzes Stück bequemer. In Kombination mit Near-Field-Communication, Bezahlung via Smartphone und der Umwandlung von Plastikkundenkarten in mobile Bonus-und Kundenbindungsprogramme ersetzt damit mein Smartphone über kurz oder lang meine Geldbörse und wird noch persönlicher. Die Welt wird immer mobiler - mit My Mobai tragen wir aktiv dazu bei. So stellt sich mir nicht die Frage, was ich als User nicht auf meinem Smartphone haben will, sondern eher, wie ich etwas nicht haben will.
Gisbert Wundram, Sportdigital:Smartphones sind aus meinem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Nicht nur was die mobile Büroorganisation betrifft, sondern auch und gerade im Bereich Sport. Mit meinem Smartphone stehe ich über Live-Ticker quasi immer an der Seitenlinie und verpasse kein Ergebnis von meinem Lieblingsclub Hamburger SV. Der nächste Schritt ist für mich jetzt der umfassende Zugang zu Live-Sport als Bewegtbild auf dem Handy. Und dahin führt auch der Weg von Sportdigital.
Michael Hülsiggensen, EOS Payment Solutions:Technisch ist heute bereits mit den neuen Smartphone-Generationen alles möglich: Autoschlüssel, Türöffner, Kartenverwalter und vieles mehr. Aber wird der Verbraucher nicht überfordert? Toll wäre es, einfach und überall mit dem Handy zu bezahlen und ganz speziell auf das viele Kleingeld zu verzichten. Die virtuelle Geldbörse zum Bezahlen der Tageszeitung und des Parkautomaten würde das Leben erleichtern und den Verbrauchern sowie dem Handel eine Hilfestellung geben.
Oliver Bartelt, Anheuser-Busch Inbev Germany:Mein Handy muss eines können: telefonieren. Klingt nach Old School, ist aber die wesentlichste Funktion, die ein Telefon mitbringen sollte. Das mein iPhone einiges bietet, was mir das Leben leichter macht, und gleichzeitig einige technische Geräte integriert, ist für den täglichen Gebrauch ein echter Service. Aber - der Schlüsselbund wird mein Begleiter für die Haustür bleiben, genauso wie ich weiterhin das Telefon zum Telefonieren nutzen werde. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht integrieren.
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