09.06.2011 - "Der Dialog wird zu einem generellen Kommunikationsprinzip", sagte Tobias Clairmont, Managing Director der Agentur DDB Tribal auf den Mailingtagen. Damit fasst der Kreative in Nürnberg zusammen, was sich auf der Branchenveranstaltung ganz klar wiederspiegelt. Zwar kann die Messe kein Ausstellerplus verzeichnen, aber die neuen Themen der Veranstaltung sind bei den Besuchern sehr gefragt. Die vermeintlich neuen Medien und der Umgang mit diesen beschäftigen Aussteller, Referenten und Besucher.
Wie Bettina Focke, Projektleiterin der Mailingtage bei der Nürnbergmesse, im Gespräch mit ONEtoONE bereits im Vorwege vermutet hatte, konnte die Messe dieses Jahr mit 380 Ausstellern zwar die Standzahl nicht erhöhen, zumindest aber das Niveau des Vorjahres (384 Aussteller) annähernd erreichen. Den Relaunch der Veranstaltung konnte man allerdings im Ausstellungsbereich selbst wenig erkennen. Performance-Marketing-Unternehmen beispielsweise suchte man vergebens. Hingegen befinden sich laut der ausstellenden Dienstleister und Unternehmen, wie von der Nürnbergmesse erhofft, einige neue Gesichter unter den Besuchern. Es bleibt abzuwarten, ob diese im kommenden Jahr auch einen Stand buchen werden.
Etwas Anpassungsbedarf gibt es offenbar noch bei der am Eingang der Messe Nürnberg platzierten Kreativ-Galerie. So sind der Mustershop mit "Exponaten zum Anfassen" und die Monitore zwar Anziehungspunkte, die Stände selbst jedoch vermissten teilweise noch die Interessenten. Agenturen wie die G2 Germany, die auf den neuen Ausstellungsflächen platziert sind, planen jedoch nach eigener Aussage auch im kommenden Jahr wieder mit dabei zu sein, allerdings mit einem überarbeiteten Standkonzept. Denn um die digitalen Kreationen zu präsentieren, die verstärkt im Interesse der Besucher stehen, fehlen bislang zum Beispiel geeignete Monitore direkt an den Ständen.
Wie viele Besucher es auf die Mailingtage und in die begleitend stattfindenden Workshops, Foren und Kongressvorträge gezogen hat, lässt sich zwar noch nicht beziffern. Laut einer ersten Schätzung vermeldete die Nürnbergmesse mehr als 700 Besucher (Vorjahr: 7.867). Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung der Nürnbergmesse, ist laut eigener Aussage über diese Zahl verwundert, da sie "nicht den Eindruck in den Hallen widerspiegelt". Die ersten Auswertungen der Besucherbefragung lassen den Veranstaltern zufolge auf eine hohe Gesamtzufriedenheit (87 Prozent) der Mailingtage-Fachbesucher schließen. Auch auf Nachfrage von ONEtoONE zeigten sich die Aussteller größtenteils zufrieden. So waren schon am ersten Messetag kurz nach der Eröffnung viele Stände offenbar besser besucht als im Vorjahr.
Aufgegangen ist das Modell der neuen Social-Media-Plattform, die die Nürnbergmesse in Kooperation mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) eingerichtet hat. Auf der Social-Media-Area sind sämtliche Hocker fast durchgehend besetzt und auch in den Gängen drängen sich die Besucher. Es herrscht offenbar ein großes Informationsbedürfnis über die Chancen und Risiken der sozialen Netzwerke bei den Unternehmen und Dienstleistern.
Positiv aufgenommen wurde auch die neue Eröffnungsfeier der Mailingtage am Vorabend der Veranstaltung. Erstmals wurde in diesem Rahmen der Kundenpreis Eddi (Erfolg durch Dialogmarketing) vom Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) verliehen. Marco Schubert, der für Otto den Preis entgegen nahm, präsentierte die Vielfalt der Kommunikation, die das Unternehmen nutzt, um mit seinen Kunden in den Dialog zu treten. Zudem sprachen neben Laudator Dieter Weng (DDV) und Jürgen Seitz (Sponsor United Internet Dialog) auch Mailingtage-Chef Claus Rättich sowie der Bürgermeister von Nürnberg, Horst Foerther. Die Keynote mit dem Titel "Der Internet-normierte Mensch" hielt "Web-Evangelist" Ibrahim Evsan vor den rund 300 Gästen.
Auch die Mailingtage-Party, erstmals ohne den Mailingtage-Award, fand große Zustimmung. Die aufgrund der Wettersituation kurzfristig ins Innere des Messecenters verlegte Wild-West-Party lud die Branchen zum regen Austausch ein. Highlight des Abends war das Bullriding.
Claus Rättich zufolge sollen die Mailingtage auch in Zukunft ähnlich gestaltet sein. Welche Sonderthemen dann jedoch im Mittelpunkt stehen werden, soll sich erst später entscheiden. Dabei soll der Name "Mailingtage" noch verstärkt zur Marke geformt werden, inhaltlich bleibe allein der Dialog die feste Konstante. (kb)
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