01.04.2011 - Bei der Schlott Gruppe und allen deutschen Tochterunternehmen ist das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet worden. Das vorläufige Verfahren ist damit beendet; die Verwaltungs- und Verfügungsmacht bei allen Gesellschaften liegt nun in den Händen des Insolvenzverwalters Siegfried Beck. Sowohl für die gesamte Gruppe, als auch für einzelne Gesellschaften liegen "indikative Kaufangebote" vor, so das Unternehmen. Wenig Hoffnung gibt es jedoch für die Hamburger Tochter Broschek.
Beck erwartet bis Mitte April die bindenden Angebote der Interessenten. Die Entscheidung, welcher Bieter dann zum Zug kommt, liegt bei den Gläubigern. Darüber, in welchem Umfang Kündigungen ausgesprochen werden müssen, könne erst danach entschieden werden, so die Schlott Gruppe in einer offiziellen Mitteilung. "Im Mittelpunkt steht der Erhalt möglichst vieler Unternehmen und Arbeitsplätze", sagte Siegfried Beck. "Jeder Investor, der ein vernünftiges Angebot und tragfähiges Zukunftskonzept vorlegt, ist willkommen." Der Geschäftsbetrieb wird aktuell fortgeführt, alle Kundenaufträge würden unverändert erfüllt, so die Mitteilung.
Nur noch wenig Hoffnung auf Rettung gibt es offenbar bei den beiden Hamburger Schlott-Töchtern Broschek Tiefdruck und Broschek Service. Wie die Schlott Gruppe bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, gebe es bislang aus dem Kreis der Interessenten lediglich ein Angebot, Grundstück und Gebäude zu übernehmen, jedoch ohne den laufenden Betrieb. Zurzeit gebe es über die beiden Broschek-Gesellschaften keine weiteren Neuigkeiten, so ein Schlott-Sprecher auf Anfrage von ONEtoONE.
[f1]Die beiden Tochtergesellschaften beschäftigen gemeinsam gut 200 Mitarbeiter; beide seien hoch defizitär, so die letzte offizielle Mitteilung. Sollte sich innerhalb der nächsten Tage kein Käufer für den Betrieb finden, ist der Insolvenzverwalter gezwungen, nach Abwicklung bestehender Kundenaufträge den Geschäftsbetrieb geordnet stillzulegen. "Wir werden bis zur letzten Minute kämpfen, um eine Lösung für die beiden Gesellschaften zu finden", so Beck. "Ich will den Mitarbeitern aber nichts vormachen: Die Chancen sind äußerst gering." Beck versprach, sich für den Fall der Schließung um öffentliche Mittel für eine Transfergesellschaft zu bemühen.
Die Schlott Gruppe hatte am 18. Januar Insolvenzantrag gestellt. Alleine in Deutschland beschäftigt das Unternehmen knapp 1.500 Mitarbeiter an den Standorten Nürnberg, Freudenstadt, Hamburg, Landau und Lübeck. (re)
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