04.04.2011 - Die Deutsche Post übernimmt den Online-Werbemarktplatz Adcloud. Über die Plattform können Vermarkter und Agenturen Werbeplätze im Netz ver- und einkaufen. Der Logistikdienstleister verstärkt damit erneut seine Bemühungen, zu einem wichtigen Werbedienstleister im Web zu werden. Adcloud könnte nicht die letzte Akquisition gewesen sein.
Über Adcloud wird Online-Werbung größtenteils auf Performance-Basis verkauft. Bei diesem leistungsbasierten Modell zahlt der Werbekunde pro Klick, Kundenkontakt oder Bestellung eines Web-Surfers. Adcloud bietet aber auch die Abrechnung auf Basis der Zahl der Anzeigenabrufe (TKP) an. Die Technologie des Unternehmens vermittelt zwischen Agenturen und Vermarktern: Den Agenturen und den von ihnen vertretenen Werbetreibenden versprechen die Adcloud-Betreiber eine effizientere Nutzung ihrer Budgets. Die Publisher (Vermarkter und Website-Betreiber) sollen mit ihrem Werbe-Inventar höhere Umsätze erzielen können.
Mit dem Kauf verstärkt die Post erneut ihr Portfolio im Online-Bereich, in den der Logistikriese bereits im vergangenen Jahr kräftig investiert hat. Zuletzt hatte die Post den Berliner Targeting-Dienstleister Nugg Ad übernommen, dessen Technologie die zielgerichtete Auslieferung von Online-Werbung auf Basis von Nutzerprofilen ermöglichen soll. Die Adcloud-Übernahme bezeichnete Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief der Deutschen Post, als "weiteren wichtigen strategischen Schritt hin zu einem starken Dienstleister auf dem zukunftsträchtigen Online-Werbemarkt".
Zum Online-Portfolio der Post gehören außerdem das Portal Allesnebenan.de, über das auf der einen Seite Verbraucher Gutscheine sowie Prospekte lokaler Händler und Filialen abrufen und auf der anderen Seite Unternehmen regional werben können. Der Online-Werbemanager, ein weiterer Dienst, soll kleinen und mittleren Unternehmen die Schaltung von Online-Werbung einfach machen. Nicht zuletzt versucht die Deutsche Post den E-Postbrief gegen die Konkurrenz der Telekom und United Internet als sicheres Kommunikationsmittel im Internet zu etablieren und damit Verluste im physischen Briefgeschäft aufzufangen.
Die Post positioniert sich im Online-Werbemarkt als neutraler Dienstleister, der unabhängig zwischen Agenturen und Website-Vermarktern vermittelt. "Wir bringen Anbieter und Nachfrager von Online-Werbung zusammen", sagte Marketing-Chef Ingo Bohlken gegenüber der "FAZ". Weitere Zukäufe sind nicht ausgeschlossen: "Wenn wir interessante Optionen finden, die unseren Kunden nutzen und zu unserem Ansatz passen, werden wir uns solche Gelegenheiten sehr genau anschauen."
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