Aus- und Weiterbildung

Eine Frage des Dialogs

28.02.2011 - Möglichkeiten, sich im Kundendialog aus- und weiterbilden zu lassen, gibt es viele, doch welche ergeben Sinn? ONEtoONE besucht den DDA Campus und stellt weitere Bildungsangebote wie die Bayerische Akademie für Werbung, die Ausbildung der IHK im Dialogmarketing sowie die zertifizierten Google-Adwords-Seminare vor.

ONEtoONE beim DDA CampusDialogmarketing im System des Marketings, das Internet als Marketing-Instrument oder Ziele und Strategien von Social Media? Welcher Vortrag ist die bessere Wahl? Und anschließend: Medien des Dialogmarketings, Digitale Technologien oder Social Media als Marketing- und Vertriebsinstrument?

Ich entscheide mich am ersten Tag des DDA Campus für den Strang Dialogmarketing und finde mich bald mitten in der Planung von Dialogmarketing-Aktionen. Ausführlich besprechen wir einen mehrstufigen Lufthansa-Case, die Bedeutung von integriertem Dialogmarketing und - natürlich - die Zielgruppensegmentierung. Denn, so Prof. Dr. Heinrich Holland: "Der Erfolg im Dialogmarketing ist vor allem von der richtigen Zielgruppe abhängig.

Wie es die DDA für den Campus verspricht, sind die Kurse auf die Vermittlung von Basiswissen ausgelegt, und die Dozenten bleiben stets nah an der Praxis. In den Pausen, in denen sich die Teilnehmer aller drei Seminarstränge zum gemeinsamen Kaffee treffen, ist damit natürlich nicht jeder glücklich. Denn erstmals treffen beim DDA Campus Studierende der Fächer Dialogmarketing, Online-Marketing und Social Media mit Teilnehmern zusammen, die das Campus-Angebot zur Weiterbildung nutzen. Während die Studierenden darauf bedacht sind, Prüfungs-relevante Inhalte nicht zu verpassen, wünscht sich der eine oder andere Marketingleiter doch etwas mehr Tiefgang und Detailinformationen. Kaum ein Dozent, der im Laufe seines Seminars nicht sagt: "Darauf können wir hier nur am Rande eingehen." Allerdings, und das wird schon am ersten Tag deutlich, ist den meisten klar, dass sie sich bei der Basic-Veranstaltung befinden. "In Hamburg wird es dann im März ja sicherlich noch Vertiefungen geben", hofft daher auch meine Sitznachbarin.

Fast alle Branchen sind vertretenBeim gemeinsamen Kaffee in den Pausen herrscht eine lockere Atmosphäre. Nicht nur an meinem Tisch kommen buntgemischte Runden aus Studierenden und reinen Campus-Teilnehmern zusammen.

Wer arbeitet wo, welche Sessions will man besuchen, und was erhofft man sich davon? Es ist erstaunlich welche Vielfalt an Unternehmen und Motivationen, die Seminare zu besuchen, sich hier zusammenfinden. Neben Agenturleuten stehen Vertreter von Banken, Einzelhändlern, Versandhändlern und Verlagen an einem Tisch. Auch einige Selbstständige befinden sich beim DDA Campus.

Neben den persönlichen Gründen, am Campus teilzunehmen, wird natürlich auch das Konzept der Veranstaltung zum Gesprächsthema gemacht. Nicht nur die Studierenden werfen einen Blick auf die Vorträge der anderen Fachrichtungen. Auch einige der anderen Teilnehmer haben sich zuvor auf den Besuch von Dialogmarketing, Online-Marketing oder Social Media festgelegt und erkundigen sich nun nach den Inhalten und Dozenten der anderen Vortragsstränge. Wenig erstaunlich, dass sich einige über die Segmentierung der drei Fachrichtungen wundern. "Auch wenn ich Dialogmarketing gebucht habe, interessieren mich natürlich die Online-Marketing-Themen", meint ein Teilnehmer. "Das meiste ist davon ja auch auf Dialog ausgerichtet." Und wer die freie Auswahl zwischen den Kursen hat, zögert nicht selten bis zur letzten Minute, um sich für ein Thema zu entscheiden.

Da die Zeit zwischen den Seminaren kaum ausreicht, um sich mit einem Bruchteil der Teilnehmer auszutauschen, kommen die meisten gern zum anschließenden gemeinsamen Abend in einer Frankfurter Gaststätte. Hier rücken schnell neben den beruflichen Themen auch private in den Vordergrund und das angestrebte "Networking" lässt nicht lange auf sich warten.

Ansturm auf Online-Marketing und Social Media

[f1]Am nächsten Tag ist es angenehm, viele der Gesichter des gestriegen Tages wiederzuerkennen und sogar einige Namen behalten zu haben. Als erstes Vortragsthema entscheide ich mich für Suchmaschinenmarketing. Während sich im Dialogmarketing-Raum vielleicht 15 bis 20 Teilnehmer aufhielten, sieht man hier die Anziehungkraft der eigentlich gar nicht mehr "neuen Medien". Der deutlich größere Raum für das Online-Marketing ist mit gut 50 Teilnehmern fast voll besetzt. Spannend auf der einen Seite, weil so viele unterschiedliche Vertreter verschiedener Branchen miteinander in Kontakt kommen und es an Interaktion mit dem Dozenten Tim Ringel nicht mangelt. Nicht ganz einfach auf der anderen Seite, denn die Fragen häufen sich und die Zeit wird knapp. Der Dozent versucht daher noch in den Pausen, individuelle Fragen zu beantworten.

[hl]Best Practice immer im Fokus[/hl]Damit ich keine der drei Fachrichtungen auslasse, gehe ich nach dem Mittag zu Johannes Kleske. Seine Session dreht sich rund um Community-Aufbau und -Management und ist ähnlich gut besucht wie das Online-Marketing. Auffällig: Neben Agenturvertretern sind hier viele der Selbstständigen zu finden.

Wie auch bei den bisherigen Seminaren, die ich besucht habe, stehen Best-Practice-Cases wie hier von Kraft Foods oder Lego im Mittelpunkt des Vortrags. Außerdem können sich viele der Teilnehmer mit eigenen Beispielen und Problemen einbringen. Die Diskussionen im Kurs zeigen, welch hohe Bedeutung das Thema hat und wie unsicher die meisten sind, wenn es um die richtige Umsetzung geht. Hier versucht der Dozent, praktische Hilfestellungen zu leisten und Tools zu empfehlen, aber alle Fragen lassen sich natürlich nicht erschöpfend klären. Das Fazit: Dran bleiben, sich austauschen, alles ausprobieren, Meetups und Barcamps besuchen - und die Leidenschaft behalten!

[hl]Workshops am Abend[/hl]Nach dem zweiten Tag macht sich gegen Abend leichte Erschöpfung breit. Dennoch wollen die meisten auch zu den Workshops bleiben, die um 18.30 Uhr beginnen. Zur Auswahl stehen Neukundengewinnung bei Peter Raesch von OgilvyOne Worldwide, New Business mit Dirk Kedrowitsch von Pixelpark und der Social Media Friday mit Johannes Kleske.

Zwar wurden auch in den Seminaren zuvor Arbeitsgruppen gebildet, doch die Workshops haben kaum mehr etwas von einem klassischen Vortrag. In entspannter Runde setzen wir uns bei Peter Raesch mit einem typischen Briefing für Werbeagenturen auseinander und entwickeln in kleinen Teams Lösungen für verschiedene Zielgruppen. Spannend sind die unterschiedlichen Herangehensweisen der Teilnehmer und damit auch die Ergebnisse.

Am Samstag ist der Endspurt angesagt. Abschließend besuche ich im Online-Marketing Bernard Lohmöllers Seminar zur Informationsarchitektur und Johannes Schrickers Kurs zum Social Media Monitoring. Erstaunlich, was sich Interessantes hinter dem trockenen Begriff Informationsarchitektur verbirgt und welche Bedeutung ihr im digitalen Alltag zukommt. "Wer den User, also den Bewohner des Internets nicht versteht, wird selbst nicht verstanden", so die zentrale Aussage von Lohmöller. Anhand einer fiktiven Koch-Community bekommen wir dann die Gelegenheit auszuprobieren, ob wir in der Lage sind, den User zu verstehen. Ein Projektbeispiel aus einer laufenden Arbeit des Dozenten gibt außerdem einen konkreten Einblick in die umfangreichen Überlegungen und Aufgaben, die der Aufbau einer Web-Plattform voraussetzt.

Auch beim Social Media Monitoring erwarten uns Teilnehmer überraschende Erkenntnisse. Das Web ist nicht so unübersichtlich wie gedacht, man braucht nur die richtigen Tools. Und: Informationen sammeln und filtern ist das A&O des Monitorings.

Was bleibt nach drei intensiven Seminar-Tagen zu sagen? Die Möglichkeiten, mit Kunden zu kommunizieren, sind unglaublich vielseitig. Die Auswahl des richtigen Dialogs aber erfordert Aufwand, in jeder Hinsicht. Zwar haben viele Seminare tatsächlich "nur" Basics vermittelt, doch genau das kann vielleicht helfen, alle an einem Marketing-Projekt Beteiligten zu verstehen. Und wer tatsächlich in den Anwendungsfall kommt, hat dank der Dozenten und Teilnehmer die richtigen Kontakte zu den Spezialisten. (Kristin Baltzer)

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