iPad-Abos: Alle gegen Apple

01.03.2011 - Deutschlands Zeitungs- und Zeitschriftenverlage fürchten, dass sie von Apple an die Wand gedrückt werden. Insbesondere das Geschäftsmodell rund um das iPad sorgt für Unruhe. Gründe dafür gibt es viele.

"Viele Zeitungsverlage sind dabei, Apps für das iPad zu entwickeln. Wenn Apple in diesem Prozess einfach die Regeln zum Nachteil der Verlage ändert, ist das sehr ärgerlich", sagt Holger Kansky, Multimedia-Experte beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). "Was wir auf jeden Fall von Apple brauchen, ist Planungssicherheit." Zwar kämen jetzt auch andere Tablet-Geräte auf den Markt. "Apple ist und bleibt jedoch ein wichtiger Geschäftspartner der Zeitungsverlage."

Zu allererst geht es um das Vertriebsgeschäft. Nach dem Willen von Apple dürfen App-Nutzer zusätzliche Verlagsangebote, an denen Apple nicht partizipiert, nicht aus der App heraus bestellen. Das schränkt das Zusatzgeschäft der Verlage ein. Ähnliches gilt für iTunes. Die Verleger wollen in dem Shop die Preise frei festlegen, um zum Beispiel Bundle-Angebote einsetzen zu können. Auch das lehnt Apple ab.

"Es ist aber auch wichtig, die Hoheit über die Anzeigenvermarktung zu behalten", ergänzt Kansky. Der BDZV-Mann spielt damit auf die noch nicht absehbaren Ziele von Apples Werbeplattform iAd an.

[f1]In die selbe Kerbe haut der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner brachte es in einem "Meedia"-Interview auf den Punkt: "Vereinfacht dargestellt sagt Apple: ,Ab jetzt schließt nicht mehr Ihr, liebe Verlage, die Verträge mit den Kunden, sondern wir. Und übrigens: Das kostet auch noch 30 Prozent Provision.`" Die Verlage belaste insbesondere, so Fürstner weiter, dass sie den Kontakt zu den Abonnenten verlieren würden. Das lasse die Endkundenbeziehungen zu einer Blackbox werden. Setze Apple seine Vorstellungen durch, dann tappten die Verlage bald komplett im Dunkeln. Sie wüssten dann nicht mehr, was ihre Leser wollten und welche Zielgruppen sie ihren Anzeigenkunden bieten könnten. Ähnlich denkt auch die European Newspaper Publishers` Association (ENPA).

Weiterer Gegenwind für Apple kommt von Google. Der Konzern startete Mitte Februar die Bezahl-Lösung One Pass. Die Nutzer von Verlagsangeboten im Internet können laut Google durch einmaliges Einloggen sämtliche Inhalte erwerben, die auf der Basis von One Pass angeboten werden. Zudem könnten einmal gekaufte Artikel auf vielen Endgeräten wie Laptops, Smart­phones und Tablet-Rechnern abgerufen werden. Zu den Partnern von Google gehören in diesem Fall die deutschen Großverlage Springer, Burda und Gruner + Jahr sowie Nouvel Obs (Frankreich), Prisa (Spanien) und Rust Communications (USA). (te)

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