30.11.2010 - Die Naturschutzorganisation WWF Deutschland und die Agentur Jung von Matt (JvM) wollen gemeinsam Bäume retten und haben dafür ein so genanntes grünes Dateiformat entwickelt. Das kostenlose Tool funktioniert wie ein PDF, das sich allerdings überhaupt nicht mehr ausdrucken lässt. "Das soll nicht heißen, dass wir wollen, dass gar nichts mehr ausgedruckt wird", sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. "Die Initiative will unnötige Drucke von Dokumenten vermeiden."
Die Idee für das grüne Dateiformat entstand laut Armin Jochum, Vorstand bei JvM, innerhalb der Agentur. Seit 19 Jahren habe sich JvM auf die Fahnen geschrieben, andere Wege zu gehen und Produkte zu kreieren, die etwas verändern würden. "Hier ist nicht schlaue Kommunikation unser Produkt - hier macht ein schlaues Produkt die Kommunikation", so Jochum weiter. Als die Agentur mit der Idee an den WWF herantrat, waren die Verantwortlichen der Organisation zunächst misstrauisch. "Wir werden regelmäßig für Kooperationen angesprochen. Meistens klappt es dann aber nicht, weil die Themen nicht zu uns passen", sagt Dr. Dirk Reinsberg, Marketingleiter bei WWF Deutschland.
Im Fall von JvM war es dann doch anders. "Jedes Jahr verlieren wir weltweit 13 Millionen Hektar Wald. Eine Ursache: Papier. Seit 1950 hat sich der weltweite Papierverbrauch auf 367 Millionen Tonnen versiebenfacht. Fast jeder zweite industriell gefällte Baum wird heute zu Papier verarbeitet", sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, dazu.
Das Prinzip des Tools ist laut Aussage der Initiatoren simpel. Nachdem das Programm unter Saveaswwf.com herunter geladen und installiert wurde, kann jedes Dokument im WWF-Format abgespeichert werden. Diese Dokumente lassen sich dann nicht mehr ausdrucken und sollen, laut Jochum, in Unternehmen erhebliche Kosten einsparen. Gelesen werden kann das WWF-Format mit jedem herkömmlichen PDF-Programm. Außerdem soll sich das WWF-Format mit jedem gespeicherten WWF, mit jeder E-Mail und durch jeden "Save-as-wwf"-Button auf Websites weiterverbreiten. Am besten, so die Initiatoren weiter, um die ganze Welt.
Neben dem WWF Deutschland und JvM sind noch zwei weitere Partner im Kooperationsboot vertreten. Die 7Seas International Publishing Agency ist dabei für die komplette technische Realisierung verantwortlich. Dederichs Reinecke & Partner übernimmt die internationale Medienarbeit und befüllt die Social-Media-Kanäle. "Wir werden die Kampagne über unser internationales Partneragenturen-Netzwerk launchen", sagt Thomas Reinecke, Inhaber der Hamburger Agentur, dazu.
Auch neben dem Launch des neuen grünen Dateiformats war das Jahr 2010 laut Reinsberg für den WWF ein ziemlich gutes. So würde es stetig mehr Spenden für die Organisation geben, und die Zahl der Förderer sei inzwischen bei rund 400.000 angekommen. "Der Fundraising-Markt ist kein schwieriger, sondern ein besonderer", sagt Reinsberg. Rund 40 Prozent der Bevölkerung würden gleichbleibend spenden, die Zahl der Fundraising-Organisationen sei jedoch gestiegen. Da gelte es, Aufmerksamkeit zu generieren.
Aufmerksamkeit wecken konnte der WWF in diesem Jahr vor allem mit seiner Tiger-Kampagne. Diese läuft noch bis Februar 2011. Eine konkrete Weihnachtskampagne, wie sie bei vielen anderen Organisationen zum Jahresende zu finden ist, wird es laut Reinsberg für den WWF allerdings nicht geben. "Bei uns werden thematische Schwerpunkte gesetzt. Und dafür wird über das Jahr verteilt Aufmerksamkeit erzeugt."
Nach dem Jahr des Tigers 2010 will der WWF 2011 neue Bereiche in den Fokus der Bevölkerung rücken. So sollen neben dem Thema Wald auch das Klima und das südliche Afrika laut Reinsberg im kommenden Jahr eine tragende Rolle spielen. (sl)
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