30.11.2010 - Der deutsche Markt für Ad-Networks ist nicht einfach. "Die Kunden sind anspruchsvoll und vorsichtig", meint Harald R. Fortmann. "Aber der Markt hat auch unheimlich viel Potenzial."
Seit Ende August ist der geschäftsführende Gesellschafter von Yellow Tomato auch Chef der neuen deutschen Dependance des Online-Werbenetzwerks CPX Interactive (CPX steht für performance-basierte Abrechnung im Online-Marketing). Die Pixelpark-Tochter ist das Joint Venture mit dem US-stämmigen Ad-Network als strategischem Partner eingegangen. Dabei steht das CPX Interactive nicht nur den Yellow-Tomato-Kunden zur Verfügung. "Ich bin überzeugt, dass wir ein sehr gutes Tool haben, dass wir auch allen anderen Agenturen und Direktkunden zur Verfügung stellen wollen", sagt Fortmann. Mittlerweile hat das Unternehmen nach seiner Aussage gut 20 Kunden. Ungefähr die Hälfte davon ohne vorherige Kundenbeziehung zu Yellow Tomato oder Pixelpark.
Bislang arbeiten Fortmann und sein Assistent mit Mitarbeitern aus dem türkischen Büro von CPX in Deutschland zusammen. Auf Grund der vielen Nachfragen brauche man jetzt jedoch auch deutschsprachige Kollegen. Daher werden ab Januar 2011 drei neue Mitarbeiter eingestellt. Im Laufe des Jahres werden laut Fortmann wohl weitere folgen.
Insgesamt erwartet Fortmann einen Schub im digitalen Markt für das kommende Jahr. Schon jetzt sei im zweiten Quartal 2010 sowohl bei CPX als auch bei Pixelpark und Yellow Tomato stark spürbar, dass die Angst vor der Krise abgenommen hat. Die Kunden hätten im ersten Quartal 2010 die Mediagelder aus Vorsicht zurückgehalten und jetzt realisiert, dass sie aktiv werden müssen.
"Ich gehe davon aus, dass der Wert digitaler Dienstleistungen weiter zunehmen wird", so der CPX-Geschäftsführer. "Viele Kunden wechseln zu uns, weil sie mit der Betreuung bei der Konkurrenz nicht zufrieden waren." Daher sei guter Kundenservice auch eine Chance, die Preise im digitalen Geschäft wieder zu steigern. Insgesamt müsse man in Deutschland jedoch einen längeren Atem haben als z. B. in Großbritannien. "Während die Kunden dort sagen: Zeig mir, was du mit 10.000 Euro machen kannst, fragen die Deutschen eher: Was kommt raus, wenn ich dir 10.000 Euro gebe."
Um sich im Markt zu profilieren, versucht sich CPX auch an ungewöhnlicheren Werbeformaten. So wird das Produkt "Voice Lead" mit einigen Kunden getestet. Dahinter verbirgt sich Display-Werbung, bei der Web-User direkt im Banner Namen und Telefonnummer angeben können, um von einem Call-Center zurückgerufen zu werden. Andersherum kann den Nutzern auch eine Rufnummer angezeigt werden, die sie selbst wählen können. Über spezifische Telefonnummern ließe sich auch Retargeting einsetzen. Laut Fortmann können solche Banner im Rahmen von Kampagnen Sinn ergeben, die beratungsintensive Produkte bewerben, wie bei Banken und Versicherungen. Sind die Tests erfolgreich, soll das Produkt Anfang 2011 weiter ausgerollt werden.
Trotz der guten Aussichten muss sich CPX auch auf mehr Wettbewerb einstellen. "CPX wurde komplett neu aufgebaut und an die aktuellen Marktbedingungen angepasst. Als offenes System ist es für die Zukunft gerüs-tet. Aber über kurz oder lang werden weitere Werbenetzwerke in Deutschland starten", so Fortmann. Hingegen würden Dinosaurier der Branche, wie bereits AOL, aussterben. (kb)
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