29.11.2010 - Mit zusätzlichen Kategorien und einer veränderten Kostenstruktur soll der Deutsche Dialogmarketing Preis (DDP) für Agenturen interessanter werden und dem Veranstalter wieder mehr Einreichungen bescheren. ONEtoONE sprach mit Michael Koch, Vorsitzender der DDP-Jury, über das neue Konzept.
Herr Koch, beim DDP-Award wurde ein wenig an den Kategorien und an der Kostenstruktur geschraubt. Nach großer Rundum-Erneuerung klingt das aber nicht.Ich würde das auch nicht als großen Rundumschlag bezeichnen. Wichtig war uns vor allem, dass die Kosten des Buchs gesenkt werden. Damit wollen wir besonders kleineren Agenturen entgegenkommen und diese wieder zu mehr Einreichungen animieren.
Die Kosten für das Buch sind rapide gefallen. Lohnt sich da überhaupt noch die Publikation?Ja sicher! Wir haben einen Weg gefunden, wie wir das Buch finanzieren können, obwohl die Teilnehmer nur noch 250 Euro statt 1.000 Euro bezahlen müssen. Unser Hauptsponsor Deutsche Post hilft uns, und wir haben über einen anderen Verlag Möglichkeiten gefunden, das Buch günstiger zu produzieren.
Was ändert sich sonst beim DDP 2011?Die größte Veränderung stellen die Kategorien dar. Der gesamte digitale Bereich hat in den letzten Jahren dermaßen zugenommen, dass es nicht mehr vertretbar war, dieses Thema komplett unter der Medienkategorie "Digitale Medien" zu subsumieren. Deshalb gibt es zukünftig Extra-Kategorien für "Banner", "Landingpages", "Mobile" und "E-Mails".
Auf der anderen Seite wollen wir aber auch die Branchenkategorien stärken. Das ist die eigentliche Königsdisziplin beim DDP, was sich auch ein wenig an der Preisstruktur abzeichnet. Die Branchen sollen sich untereinander messen, deshalb möchten wir auch, dass dort zuerst eingereicht wird.
Wurden Kategorien gestrichen?Nein, es sind keine Kategorien rausgefallen. Wir werden in diesem Jahr allerdings noch einmal den Versuch starten und die Kategorie Healthcare anbieten. Diese wurde im letzten Jahr neu eingeführt, aber von den Healthcare- und Pharmaunternehmen noch nicht sonderlich gut angenommen.
Glauben Sie nicht, dass die Nische Dialogmarketing ein Problem für den DDP, auch hinsichtlich der Einreichungen, darstellt?Das sehe ich weniger. Es gibt Wettbewerbe wie den ADC oder Cannes, die einen großen Rundumschlag über alle Bereiche der Kommunikation machen. Und es gibt für bestimmte Disziplinen wie das Dialogmarketing oder das Thema "Online" mit dem DMMA OnlineStar Wettbewerbe, die sich speziell um diese Branchen kümmern. Besonders im Dialogmarketing gelten außerdem ganz eigene Gesetze, da Maßnahmen stets mit Response-Elementen umgesetzt werden müssen. Das kann man nicht vergleichen mit klassischer Werbung. Insofern ist es richtig, solche starken Einzelwettbewerbe zu haben.
Aber ist der DDP Award überhaupt noch relevant?Absolut! Die Dialogbranche ist so groß, und die Maßnahmen nehmen eher zu. Der Dialog ist gerade durch die neuen Medien extrem gewachsen. Das sieht man auch an den Einreichungen der letzten Jahre. Insofern lohnt es sich sehr, diesen Wettbewerb zu haben.
Warum sollten Agenturen nun konkret beim DDP einreichen?Da gibt es mehrere Gründe. Der erste lautet: Ruhm und Ehre sind gut für Mitarbeiter und Kunden. Zweitens bringt der Preis wertvolle Punkte bei Kreativrankings. Außerdem überspringt jede Agentur, wenn sie eine Medaille beim DDP gewinnt, automatisch die erste Juryrunde des internationalen Dialogmarketing-Wettbewerbs DMA Echo Awards. Und beim DDP muss man Ergebnisse vorweisen. Hier zählt auch, anders als beim ADC oder einem anderen reinen Kreativwettbewerb, der Erfolg einer Maßnahme.
Bisher ist ja leider noch keine aufmerksamkeitsstarke Werbung für den DDP zu sehen. Wie lautet denn das Motto 2011?Im Jahr 2011 werden wir kein konkretes Motto für den DDP haben. Die Gewinnerarbeit der Junioren wurde dieses Mal nicht umgesetzt, weil es uns wichtig war, die Positionierung des Preises noch einmal zu betonen. Das heißt, wir werden eine relativ schlichte, argumentative Bewerbung des DDP haben, in der genau erklärt wird, was und wer einreichen kann und welche Chancen es gibt. Es war uns wichtig, das an erster Stelle zu sagen. Eben wichtiger als ein lustiges Motto.
[k] Das Interview führte Stephanie Lehnert[/k]
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