Last-Minute Buchempfehlungen für die B2B-Weihnacht

21.12.2009 - Wenn die Ideen für passende Weihnachtsgeschenke ausgehen, führt der Weg nicht selten in den (virtuellen) Buchladen. Lesenswertes zwischen zwei Buchdeckeln - da kann man soviel nicht falsch machen. Aus diesem Grund kann der eine oder andere Buchtipp auf den letzten Drücker nicht schaden. Ich hatte in den letzten Wochen tatsächlich nochetwas Zeit, mir das eine oder andere Werk vorzuknöpfen, um hier eine Empfehlung auszusprechen, welche Fachbücher aus den Themenfeldern Marketing, Kommunikation und Web sich als Geschenk für Geschäftspartner, Kollegen oder Mitarbeiter eignen könnten. Als großer Fan pragmatischer Anleitungen habe ich mich daher - wie schon in den letzten Jahren - beim [l1]BusinessVillage Verlag[/l1] umgesehen. Hier eine kleine Auswahl:

Stefan Berns, Dirk Henningsen: Der Twitter-Faktor  
Zugegeben: An selbsternannten Social Media Beratern und Twitter Coaches mangelt es ganz sicher nicht. Berns   und Henningsen   gehören aber wenigstens zu der Sorte, die über ihre Art, wie sie Twitter selbst nutzen und ihr Netzwerk, das sie hier aufgebaut haben, den Nachweis erbracht haben, dass sie wissen, wovon sie reden. Wer sich die einschlägigen Leitfäden, Checklisten und sonstigen Profilierungstraktate der letzten Monate nachverfolgt hat, weiß, dass das Spektrum der Publikationen von substanzlos über irrelevant bis hilfreich geht. In letztere Kategorie darf "Der Twitter-Faktor" einsortiert werden. Die Autoren führen behutsam an das Thema Micro-Blogging heran, auch wenn die Beurteilung bisweilen ein wenig zu euphorisch ausfällt. Rechtliche Aspekte, Einsatzszenarien und Best Practices liefern eine wichtige Grundlage für eigene Überlegungen zur (kommerziellen) Twitternutzung. Das einzige Haar in der Suppe ist m. E. die Tatsache, dass so ein Werk immer nur eine sehr begrenzte Halbwertzeit haben kann. Das gilt insbesondere für die verschiedenen Dienste, die um Twitter herum in den letzten Jahren entstanden sind. Die Anzahl sinnvoller Anwendungen wächst beinahe wöchentlich. Daher ist ein Buch - trotz der kontinuierlich aktualisierten Links im Blog zum Buch   - für die Vermittlung von Twitter möglicherweise einfach nicht das Richtige. Zieht man das in Betracht, ist das Werk tasächlich gut gelungen.

Wolfgang Hünnekens: Die Ich-Sender  
Erst der Untertitel macht klar, worum es in diesem Buch eigentlich geht, nämlich um "Das Social Media-Prinzip". Der Unter-Untertitel erläutert schließlich das eigentliche Ziel der Publikation: "Twitter, Facebook & Communitys erfolgreich einsetzen". Vorweg: Dieses Buch ist angesichts der vielen Debatten über den sinnvollen Einsatz des Social Webs in der Unternehmenskommunikation eher etwas für Einsteiger und Novizen. Was das Buch dabei so spannend macht, ist der Umstand, dass mit Wolfgang Hünnekens   kein First Mover und Social Media Evangelist zur Predigt ansetzt, sondern ein seit Jahren umtriebiger Branchenkenner, der dereinst das Institute Of Electronic Business   mitgegründet hat und der Social Media noch vor wenigen Jahren wenig Zukunftschancen eingeräumt hat. Es ist aber nicht nur der Wandel vom Saulus zum Paulus, sondern vor allem die "Hands-On"-Mentalität des Autors, die das Buch so interessant machen. Dabei verstrickt sich Hünnekens nicht in Details, sondern behält stets den Blick fürs Wesentliche. Eine gute Einführung für alle, die schon immer mal wissen wollten, was sie mit Social Media eigentlich erreichen können. Auch hier darf die Anmerkung nicht fehlen, dass jede noch so gute Übersicht über die gängigen Tools schnell an Aktualitätsmangel leiden kann. Gut, dass Hünnekens einen eigenen Blog pflegt, der die Aufnahme weiterer Links und eine Aktualisierung der Liste ermöglicht. Noch besser wäre allerdings gewesen, er hätte die Adresse des Weblogs auch gleich im Buch bekannt gegeben. Der Einfachheit halber - hier ist sie: http://www.ich-sender.de/

Christian Kalkbrenner: High-Speed-Marketing  
In nur 7 Tagen zu einem durchschlagenden Marktkonzept" - was sich anhört wie ein VHS-Crashkurs für Existenzgründer ohne betriebswirtschaftlichen Background, hat in Wahrheit deutlich mehr Gehalt. Schritt für Schritt (oder besser: Tag für Tag) kann sich der geneigte Leser sein Mark(e)t(ing)konzept erschließen. Das kleine Ein-Mal-Eins führt Unternehmer und die, die es noch werden wollen, systematisch an die verschiedenen Marktherausforderungen heran und liefert praktische Tipps, wie die eigene Positionierung konsequent umgesetzt werden kann. Mit Hilfe von Checklisten, konkreten Tipps und Leitfäden für die sieben Tage gelingt es Kalkbrenner den Leser an die Hand zu nehmen und ganz konkret die wichtigsten Schritte bis zum Konzept durchzuexerzieren. Dabei sind die Denkanstöße, wenn sie kosequent angewandt werden, auch dazu geeignet, das eigene Geschäftsmodell kritisch zu hinterfragen und im Zweifel zu überarbeiten oder gar ganz fallen zu lassen. Diejenigen, die weniger kritisch mit dem eigenen Angebot umgehen, werden allerdings fast zwangsläufig die Erfahrung machen, dass sie weder nach 7 noch nach 70 Tagen zu einem durchschlagenden Marktkonzept gelangen werden.

Heiko Burrack: Erfolgreiches New Business für Werbeagenturen  


Klassische Werbeerlöse brechen weg, das Internet (klassischerweise seit Jahren Synonym für New Business) wächst. Das ist die Ausgangslage, in der viele Werbeagenturen, denen die Kunden in den klassischen Kanälen Print, Plakat, TV und Radio immer mehr die Liebe entziehen, nach erfolgreichen Ansätzen für einen Shift und für mehr Neugeschäft suchen. In die Vielzahl von Buchtiteln, die sich von "Simplify Your Life" für die private Lebenshilfe bis hin zu Manager-Ratgebern erstrecken, scheint Burracks Werk sich nahtlos einzureihen. Allein die spitzere Zielgruppe (Agenturmanager) fällt dabei auf den ersten Blick aus dem Rahmen. Meiner Meinung nach wird das Buch keine Werbeagentur dieser Welt wandeln. Die Bereitschaft zum Wandel muss per se gegeben sein, ebenso wie eine erste Idee, in welche Richtung sich die Agentur entwickeln soll. Nur bei denjenigen, die mittels Beobachtungsgabe und betriebswirtschaftlichen Kalküls bereits festgestellt haben, dass ein "Weiter so!" nahezu zwangsläufig zum Kollaps führen wird, werden diesem Buch das abgewinnen können, was er erreichen möchte: Den Wandel begleiten und die notwendigen Fragestellungen und Impulse hierfür liefern. Für ein strukturiertes Vorgehen ist das Werk dann allerdings tatsächlich wertvoll. Auch wenn es in der Paperback-Aufmachung, Gestaltung und Layout kaum den Erwartungen von Werbern und Agenturinhabern entsprechen dürfte.

(Christoph Salzig)

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