13.11.2009 - Nachdem ONEtoONE bereits in der September-Ausgabe über die Pläne von Post-Bereichsvorstand Lutz Glandt berichtet hatte, dringen nun weitere Details aus dem Segment Presse Services der Deutschen Post ans Licht der Öffentlichkeit. Offenbar hat sich mittlerweile auch Brief-Vorstand Jürgen Gerdes in das Thema eingeklinkt.
Nach Informationen des Branchendienstes "Kress" will die Deutsche Post den Zeitschriftenverlagen dabei helfen, Bezahlmodelle im Internet zu entwickeln. Geplant ist demnach, ein Zustell- und Abrechnungssystem über den so genannten Online-Brief zu etablieren. Federführend sei der Verantwortungsbereich von Gerdes; eigentlich ist aber der Gerdes unterstellte Glandt für das Geschäft mit Verlagen zuständig.
Erste Gespräche mit Verlagen liefen bereits, so "Kress". Gerdes selber habe bei einem Geschäftsführer-Treffen des Zeitschriftenverlegerverbandes (VDZ) in Hamburg die Idee präsentiert. Daran haben laut "Kress" unter anderen Bernd Buchholz (Gruner + Jahr), Andreas Wiele (Axel Springer), Manfred Braun (WAZ-Gruppe) und Ove Saffe (Spiegel-Gruppe) teilgenommen.
Die Deutsche Post will den Online-Brief in Konkurrenz zur De-Mail und anderen Angeboten bekanntlich nächstes Jahr auf den Markt bringen. Über den Online-Brief sollen rechtsverbindliche E-Mails versandt werden können. Nach Recherchen von "Kress" sollen Verlage über den Online-Brief ihre Bezahlmodelle managen können. Offenbar will die Deutsche Post den Verlagen den Aufbau eines elektronischen Kiosks anbieten. Dieser E-Kiosk könnte das gesamte gedruckte und elektronische Angebot der Zeitschriften für zahlende Nutzer zur Verfügung stellen.
Ergänzend berichtet "Werben & Verkaufen" von dem Aufbau einer neuen Post-Sparte namens Medienlogistik. Zielgruppe seien Verlage. Nach "W&V"-Informationen übernimmt die Post künftig Transportservices auf dem Weg zwischen Druckerei und Grossisten, Bahnhofsbuchhandel, Lesezirkel und Sonderverkaufsstellen. Zuständig für diesen neuen Geschäftsbereich sei Lutz Glandt. Derzeit suche Glandt Fachleute für das Zeitschriften-Speditionsgeschäft. Ein Post-Sprecher bestätigte gegenüber "W&V" die Pläne: "Wir prüfen den Einstieg in dieses interessante Geschäftsfeld. Als Logistiker sind wir der Meinung, das wir das können."
Das Vertriebsgeschäft zwischen Druckerei und Grosso wird laut "W&V" derzeit noch von den Unternehmen Logwin, Luxemburg, und Ohl Logistics aus Seevetal-Maschen beherrscht. Experten schätzten das Marktvolumen für diese Sparte auf rund 300 Millionen Euro jährlich. (te)
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