29.04.2009 - Die strategische Initiative Vivaki, unter der die Publicis Groupe künftig ihre Media-Agenturen zusammenfasst und miteinander vernetzt (OtO 08/08), hat auch in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen.
"Wir sind etwa bei 75 Prozent", sagt Jens Nagel-Palomino, der als Chief Innovation Officer einer der Wenigen ist, die sich allein um die übergreifende Initiative Vivaki kümmern. "Vivaki ist ein Schirm, unter dem Sie die klassischen Media-Agenturen Zenithmedia, Optimedia und Starcom finden sowie die Innovationstochteragenturen Zed Digital, Zed Performance, Newcast und Touchworks", sagt Nagel-Palomino. Über 400 Leute arbeiten somit unter dem Vivaki-"Schirm". "Vivaki ist ein Gedankengut, das über alle Agenturen verbreitet wird."
Account-Teams mit Vertretern aller Agenturen
Die Vernetzung aller Media-Agenturen habe den kompletten Kommunikationsprozess im Tagesgeschäft bereits deutlich vereinfacht, so Nagel-Palomino. "Das perfekte Beispiel" ist Toyota: Der Autohersteller wird in der Kommunikationsplanung von Zenithmedia betreut, arbeitet im gesamten Prozess aber auch mit Zed Digital, Zed Performance, Newcast und mit Touchworks zusammen. Das zuständige Toyota-Account-Team besteht aus Vertretern der einzelnen Agenturen. "Der Kunde erhält seine Kommunikationslösungen abgestimmt und Synergie-optimiert aus einer Hand", sagt Nagel-Palomino.
Auflösung der einzelnen Kanäle
Das Vivaki-Dach sei im Prinzip die Auflösung von On- und Offline, so Nagel-Palomino: "Vergessen Sie das, das gibt es nicht mehr." Es gehe darum, einen kompletten Prozess umzusetzen. Dabei gebe es nur den Kunden und den Konsumenten. "Den Konsumenten kümmert es nicht, ob sein Handy digital ist oder die Zeitschrift offline. Wir reden hier über Kontaktpunkte und Consumer Insights." Am Ende des Tages solle der Konsument etwas kaufen.
Um dem Rechnung zu tragen, fordert Nagel-Palomino einen Paradigmenwechsel: Die Media-Agenturen sollen nicht mehr "Appendix der Kreation" sein, sondern gegenüber den Kreativ-Agenturen den Lead übernehmen: "Am Anfang stehen die Consumer Insights und die daraus resultierenden, relevanten Medienkanäle. Diese werden zusammen mit der Communication Idea vernetzt. Dann, und erst dann, wird die Kreation entwickelt." Vivaki sei hier "First Mover".
Gerüchte über Pixelpark-Übernahme
Vivaki will dabei digitalen Full-Service anbieten - also auch Kreation. Damit dies möglich ist, bringt Publicis nun auch seine Digital-Agentur Digitas auf den deutschen Markt. Während es im Kreativzweig von Publicis bereits P//Mod gibt (ehemals BMZ), soll Digitas die digitale Kreativ-Agentur im Media-zweig Vivaki werden und vorrangig zur Betreuung internationaler Kunden gedacht sein. Über genauere Pläne schweigt sich Nagel-Palomino aus. In Branchenkreisen häuften sich in letzter Zeit Gerüchte, Publicis wolle die angeschlagene Agentur Pixelpark übernehmen und in Digitas umfirmieren. (re)
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