14.05.2009 - Von Juni an will die Österreichische Post frei werdende Stellen in der Briefzustellung nicht mehr besetzen und stattdessen private Mitbewerber engagieren.
Die Gründe sind offensichtlich: Die Personalkosten von privaten Dienstleistern gelten in der Branche als rund 30 Prozent niedriger. Hintergrund für den rigiden Sparkurs der Österreichischen Post sind zurückgehende Mengen im Briefbereich und die Rezession am Werbemarkt. So hat sich die Post erst vor wenigen Tagen eine Sachkostenreduktion von 30 Millionen Euro und eine 20-prozentige Investitionskürzung verordnet. Die Privatisierung der Briefzustellung soll nach Konzernangaben bis Jahresende fünf Prozent der rund 11.000 Mitarbeiter im Briefbereich betreffen.
"Die Verdrängung von Briefen durch elektronische Kommunikation, mittlerweile auch bei den ,Golden Agers` sowie die Rezession am Werbemarkt werden für uns immer stärker spürbar", sagte der für den Briefbereich zuständige Vorstandsdirektor Walter Hitziger. "Unsere stärksten Konkurrenten sind E-Mail, SMS und Internet. Gleichzeitig steigen unsere Personalkosten überproportional an. Gerade in wirtschaftlich so unsicheren Zeiten wie jetzt müssen wir handeln, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern."
Für die Österreichische Post ist dies nicht der erste Schritt in Richtung Privatisierung. In den letzten Jahren wurden bereits private Dienstleister bei der Paketzustellung eingesetzt. Und auch im Filialnetz wurden durch die Einführung des Post-Partner-Modells private Unternehmer in das Postwesen integriert. "Die Zusammenarbeit mit privaten Firmen ist keine Erfindung von uns", verteidigte sich Hitziger. "Die Wirtschaft, viele Gemeinden und öffentliche Stellen greifen immer stärker darauf zurück." Auch die Wiener Linien setzten auf private Busbetreiber als Partner im Liniendienst. Hitziger: "Es ist also nur ein logischer nächster Schritt, dass wir auch im Zustellbereich neue Strukturen umsetzen, so einerseits flexibler und andererseits effektiver werden. Und das, ohne das seit 2003 gültige Brief-Porto zu erhöhen." (te)
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