28.01.2008 - Die Marketing-Maßnahmen von Xing und Studi VZ stoßen bei den Mitgliedern auf Unmut.
Über manche Schlagzeile der vergangenen Wochen hat sich Lars Hinrichs ein bisschen geärgert. "Da wurde zum Beispiel getitelt: "Xing stoppt Werbung", was so absolut nicht stimmt", sagte der Xing-Chef im Gespräch mit ONEtoONE. Überhaupt werde der Werbe-Ärger, der daraus resultiere, dass sich Premiummitglieder über die Einblendung von Bannern auf ihren Profilseiten beschwert haben, überbewertet. Dies sagt auch Sven Bornemann, Geschäftsführer des Netzwerkes Adconion, das seit Kurzem für die Vermarktung von Xing verantwortlich ist. "Das Thema ist weitaus weniger brisant, als es die intensive Berichterstattung der letzten Tage suggeriert."Bereits im November vergangenen Jahres hatte Xing angekündigt, seine Plattform für Werbevermarkter zu öffnen. Damit sollte "eine neue Einnahmequelle als Ergänzung zum beitragsfinanzierten Geschäftsmodell, das auf der Premium-Mitgliedschaft basiert, geschaffen werden". Weil ebenjene Premium-Mitglieder mit der Umsetzung nun so gar nicht einverstanden waren, wird Xing künftig darauf verzichten, bei seinen zahlenden Mitgliedern Werbung einzublenden. "Wir haben definitiv die Situation falsch eingeschätzt", sagt Hinrichs, der sich bei den Mitgliedern auch offiziell entschuldigt hat. "Bei den Basismitgliedern werden wir aber weiterhin Werbung einblenden, denn dort wird sie durchaus akzeptiert." Im Gegenzug plant Xing in den nächsten Monaten auch den nichtzahlenden Usern den Zugriff auf Features zu ermöglichen, die bislang der Premiumriege vorbehalten waren. Hinrichs: "Natürlich entwickeln wir in diesem Rahmen wiederum neue Features ausschließlich für Premiummitglieder."
Schaden sei Xing durch die Gegenwehr der Premiummitglieder nicht entstanden. "Es zeigt sich deutlich, dass für die Agenturen und deren Kunden alle Xing-Nutzer gleichermaßen als Zielgruppe attraktiv sind", sagt Bornemann. "Wir entwickeln derzeit eine Reihe neuer Werbeprodukte und Pa-ckages für Xing, die wir in den nächs-ten Monaten sukzessive auf den Markt bringen werden." Die anhaltende Nachfrage nach Werbung auf der Xing-Plattform zeige, wie groß das Interesse auf Kundenseite sei. Bornemann: "Communities wie Xing sind die Portale der Zukunft. Dort Werbung zu platzieren ist für unsere Kunden daher von großer Bedeutung."
Verärgert gezeigt über die Art der Umsetzung von Werbemaßnahmen haben sich auch jüngst die Mitglieder des Studentennetzwerkes Studi VZ. Weil Datenschützer gegen veränderte AGB Einspruch erhoben, besserten die Betreiber nach. Man habe sich missverständlich ausgedrückt, so Dirk Hensen von Studi VZ. "Wir haben Daten nie an Dritte verkauft und werden das auch in Zukunft nicht tun." Bis Ende März können sich die Nutzer mit den wiederum veränderten AGB vertraut machen und unter der Rubrik Datenschutzerklärung angeben, welche Einschränkungen sie bei der Verwendung ihrer Daten wünschen. Laut einem Bericht von "Welt Online" will Stefan Holtzbrinck, Chef des Holtzbrinck-Verlages und damit auch des Tochterunternehmens Studi VZ, die Community künftig eng mit dem Nachrichtenportal Zoomer.de verzahnen und das Network damit profitabel machen. eaz
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