16.01.2008 - Der Versandhändler Quelle will 2008 nach sechs Jahren des kontinuierlichen Umsatzrückgangs und der Verluste erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben.
Das Kalenderjahr 2007 sei erneut negativ ausgefallen, musste Marc Sommer, Vorsitzender der Quelle-Geschäftsführung, am Rande der Präsentation des neuen Hauptkatalogs in Hamburg einräumen. Genau wie der Versender Otto machte auch Sommer die Mehrwertsteuererhöhung und die Kaufzurückhaltung der Konsumenten für das Ergebnis verantwortlich. 2008 könne schon allein deshalb besser werden, weil Quelle in Deutschland mit gut acht Millionen Kunden in das Jahr starte - mehr als vorausberechnet. Außerdem stützt Sommer, der auch CEO von Primondo ist, seinen Optimismus auf das E-Commerce, das Teleshopping und das internationale Geschäft - ohne dabei allerdings das Kataloggeschäft zu vernachlässigen. Immerhin lässt Quelle jährlich 145 verschiedene Kataloge in einer Gesamtauflage von 460 Millionen Exemplaren produzieren.
Der neue Hauptkatalog für die Frühjahr-/Sommer-Saison ist mehr als 1.400 Seiten dick und erscheint in einer Auflage von neun Millionen Exemplaren. Er präsentiert 78.000 Artikelpositionen. So kann man bei Quelle jetzt auch Häuser kaufen. Das günstigste gibt es für weniger als 100.000 Euro.
Solche aufmerksamkeitsstarken Aktionen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Traditionshaus Quelle mit seiner starken Fokussierung auf die Zielgruppe Familie immer stärker auf das Internet konzentriert. Der Hauptkatalog ist laut Sommer zwar immer noch für 25 Prozent des Quelle-Umsatzes verantwortlich. 40 Prozent allerdings kämen über das Internet - Tendenz steigend. Und so drängt vor allem Geschäftsführer Henning Koopmann, verantwortlich für die Bereiche Marketing, Vertrieb, Direktmarketing und E-Commerce, die Anzahl der Produkte von heute 700.000 in diesem Jahr auf eine Million zu erhöhen. Erreichen will er dies vor allem durch Kooperationen. Erst im Dezember ist WMF hinzugekommen. Koopmann betont gern, dass Quelle.de nach der Nielsen-Reichweitenmessung hinter Ebay und Amazon der drittstärkste Online-Händler in Deutschland ist. Danach folgten Tchibo, Otto und Neckermann.
Sommer ist das noch nicht genug. Nach der erfolgreichen Rückgewinnung von Kunden im Jahr 2007 wolle er den Fokus 2008 auf Wachstum setzen. Beispiel Ausland: In Russland, wo sich auch der Hauptkonkurrent Otto tummelt, liege das Wachstum bei fast 100 Prozent. Derzeit prüft Quelle den Markteintritt in der Ukraine und in der Türkei. Danach will sich Sommer auf Asien zubewegen - wo Otto übrigens auch schon präsent ist. Quelle möchte in Osteuropa führender E-Commerce-Anbieter werden und das Teleshopping mit dem Katalog und dem Internet verknüpfen. Starkes Wachstumspotenzial sieht Sommer dort auch bei den Sammelbestellern. (te)
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