26.11.2007 - Interactive-TV-Projekt scheitert nach nur sechs Monaten in Deutschland
Die Swisscom drückt bei ihrer interaktiven Fernbedienung Betty TV endgültig auf den Aus-Knopf. In der Schweiz war das I-TV-Projekt bereits im September gestoppt worden. Nun stellt Swisscom auch das Geschäft von Betty TV Deutschland zum Jahresende ein.
Nach Auskunft von Sprecher Christian Neuhaus waren mehrere Verkaufsverhandlungen, unter anderem mit dem Management von Betty TV, ergebnislos verlaufen. Hauptgrund für den Rückzug der Swisscom, die Betty TV erst vor einem Jahr übernommen hatte, seien die enttäuschenden Nutzungszahlen gewesen. Ursprünglich wollte Betty bis Jahresende 500.000 Fernbedienungen unters deutsche Fernsehvolk bringen. Bis dato sind aber lediglich rund 120.000 Stück im Umlauf. Eine Trendwende hätte nach Ansicht von Christian Morawietz, Marketingchef von Betty Deutschland, nur durch erhöhte Marketing-Investitionen erreicht werden können, wozu die Swisscom aber nicht bereit gewesen sei.
Trotz des unrühmlichen Endes von Betty TV kann Morawietz dem Interactive-TV-Projekt aber noch etwas Positives für die Zukunft abgewinnen: "Betty TV hat bewiesen, dass interaktives Fernsehen beim Zuschauer funktioniert." Die so genannte Zwei-Schirm-Logik (Fernseher und Screen auf der Fernbedienung) sei von den Betty-Kunden akzeptiert worden. "Daraus lässt sich bestimmt etwas für das gesamte wirtschaftliche Umfeld ableiten." Denkbar seien etwa Anwendungen in der Marktforschung. An ein Comeback von Betty TV glaubt er aber nicht. Als Grund nennt er die hohen Kosten für die Akquirierung von Neukunden. Außerdem sei viel Ausdauer vonnöten, damit sich die Marke in Ruhe entwickeln könne. "Und diese Ausdauer", so Morawietz, "ist bei der Swisscom einfach nicht da." brö
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