02.08.2007 - Bewegtbilder und Online-Videos werden künftig im Internet eine große Rolle spielen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Deutschen Multimedia Kongresses in Berlin. Weiterhin bliebe die Einbindung der Konsumenten gefragt.
Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Konsumenten wird im Internet entschieden. Dabei spielen interaktive Formate wie Instant Messaging und Online-Videos eine zentrale Rolle. Um diese Chancen auszuschöpfen, müssen Marketing und E-Commerce umdenken und von den Potenzialen sozialer Netzwerke profitieren. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des Deutschen Multimedia Kongresses (DMMK), der Ende Juni mit 500 Teilnehmern und 43 Referenten in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin stattfand.
"Wer soziale Netzwerke im Internet nicht als Chance, sondern nur als vorübergehende Modeerscheinung sieht, wird verlieren", prophezeite Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg in seiner Keynote. "Der Begriff Web 2.0 mag zwar bloß Mode sein - soziale Netzwerke im Web sind es definitiv nicht", so Berg.
Couch Potato wird Programmchef
Dr. Olaf Göttgens, Marketingchef von Mercedes-Benz und Keynote-Sprecher auf dem DMMK, sieht die zentrale Herausforderung für Markenhersteller darin, dass der Konsument nicht nur "vom Couch Potato zum Programmdirektor wird, sondern Inhalte on demand abruft und auch selbst welche erstellt". Deshalb setzt Merdeces-Benz bei der Einführung der neuen C-Klasse konsequent auf Anwendungen, die zum Mitmachen animieren, zum Beispiel Podcasts, Mobile Marketing und Second Life. Erste Erfolge konnte der Konzern bereits verzeichnen: Das Mo-bile-Special für die C-Klasse generierte innerhalb weniger Monate mehr als 120.000 Kontakte.
Die anschließenden Panels drehten sich um die Themen Virales Marketing, Bewegtbilder im Netz, Online-Branding, Social Commerce, Live-Shopping und Mobile Commerce. Dabei vertrat Peter Klingenberg, Geschäftsführer von T-Systems Multimedia Solutions, die These, dass Nachrichten in der heutigen Welt nicht mehr kontrollierbar seien. Unternehmen sollten daher offen kommunizieren und Beschwerden und Vorschläge nutzen, um den eigenen Service zu verbessern. Martin Oetting von der Mundpropaganda-Agentur TRND ist überzeugt, dass "man sich Meinungsführer selber bauen kann". Einerseits sei es wichtig, eine Beziehung zum Kunden aufzubauen, andererseits brauche man Produkte, über die "es sich zu reden lohnt".
Revolution der Video-Werbung
Bei der Diskussion um Bewegtbilder im Internet betonte N-TV-Geschäftsführer Johannes Züll die Notwendigkeit konvergenter Formate, die erst ein "wirklich interaktives Fernsehen" ermöglichten. Die Zukunft der Bewegtbilder liege in der zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort abrufbaren Information.
Für Matthias Ehrlich, Vorstand des Online-Vermarkters United Internet Media, ist eine zielgruppenfokussierte Videowerbung der absolute Wachstumstreiber des E-Marketings. Eine besondere Bedeutung sprach er viralen TV-Spots im Internet sowie Pre-Roll-Videos (Werbespots im Vorfeld von Online-Videos) zu, die seiner Ansicht nach eine "Revolution der Videowerbung" einläuten könnten. Um die Mechanismen des Web 2.0 in Online-Verkaufsprozessen drehte sich der erste Track des E-Commerce-Panels. Dem Shopping.com-Manager Guido Syré zufolge liegt die Zukunft des E-Commerce in individuell zugeschnittenen Angeboten. In diesem Zusammenhang sagt Syré einen Siegeszug kollaborativer Filter- und Empfehlungssysteme wie die nut-zergenerierten Bücherrezensionen bei Amazon voraus. Dealjaeger-Chef Sven Schmidt bestätigte diese Aussagen. Seiner Meinung nach ist die "Machtverschiebung hin zum Kunden" der größte Treiber des Social Commerce.
Über die Bedeutung von Mobil telefonen als Absatzkanal debattierten Mark Wächter (MWC), Bernhard Ribbrock (Arvato Mobile), Richard Malley (Yoc) und Dr. Bettina Horster (Vivai). Letztere ist davon überzeugt, dass Werbung auf dem Handy akzeptiert wird. "Wir fragen nicht mehr, ob, wir fragen nur noch, wie", sagte Horster, die beim Internetverband Eco den Arbeitskreis M-Commerce leitet. [k]brö[/k]
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