31.07.2007 - Der Portalbetreiber Lycos Europe bleibt weiterhin von der allgemeinen Entwicklung im Online-Werbemarkt abgekoppelt.
Die Bertelsmann-Tochter vermeldete für das erste Halbjahr 2007 einen Rückgang der Werbeumsätze um 24 Prozent auf rund 13,89 Millionen Euro. Das sind 4,2 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund ist laut Aussage von Konzernchef Christoph Mohn die Tatsache, dass sich Lycos Europe in den vergangenen sechs Jahren hauptsächlich auf die Bereiche Paid Services und E-Commerce konzentriert hat. Dies sei auf Kosten der werbefinanzierten Produkte gegangen, die aufgrund mangelnder Programmiererkapazitäten nicht weiter entwickelt worden seien, was die Vermarktung erheblich erschwert habe. Eine Trendwende ist laut Mohn aber bereits in Sicht, da Lycos derzeit unter der Marke Jubii eine Reihe von neuen Produkten starte, die die bisherigen Lycors-Produkte nach und nach ablöse. Dies werde sich spätestens 2008 positiv aufs Werbegeschäft auswirken.
Der Gesamtumsatz blieb mit 41,2 Millionen in etwa konstant (2006: 41,6 Millionen Euro). Das größte Wachstum verzeichnete Lycos in den Bereichen Kostenpflichtige Dienste und Shopping, die Umsätze in Höhe von 24,3 Millionen Euro (2006: 20,3 Millionen) erwirtschafteten. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 7,6 Millionen Euro nach 100.000 Euro im ersten Halbjahr 2006. Gründe waren neben den sinkenden Werbeumsätzen unter anderem die Marketingkampagnen für das Frage-Antwort-Portal Lycos IQ, höhere Ausgaben für kürzlich erfolgte Produkteinführungen sowie Einmalaufwendungen für die Verlagerung des Rechenzentrums zu einem externen Provider. Dazu kamen Aufwendungen für Übernahmeverhandlungen, die letztendlich ohne Ergebnis zu Ende gegangen seien.
Der Jahresüberschuss erhöhte sich dagegen auf 48,7 Millionen Euro (2006: minus 2,3 Millionen Euro). Allerdings ist dieses Plus hauptsächlich auf den Verkauf der Beteiligung am tschechischen Portalbetreiber für 64,8 Millionen Euro zurückzuführen. Die liquiden Mittel stiegen von 98,1 auf 168,6 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote kletterte damit von 78 auf 82 Prozent. Auch bei der Reichweite konnte Lycos zulegen. Dank der neuen Produkte erhöhte sich die Zahl der Unique User in Europa von 31 Millionen auf 36 Millionen. Das entspricht einer europäischen Reichweite von etwa 26 Prozent. brö
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