09.05.2007 - Die Karstadt Quelle AG übernimmt den TV-Shopping-Sender Home Shopping Europe (HSE 24). Eine mit dem Axel-Springer-Verlag geplante E-Commerce-Plattform soll im Herbst starten.
Karstadt Quelle übernimmt HSE 24 von dem US-Medienkonzern Inter Active Corp (IAC). Die Kaufabsichten des Unternehmens waren bereits im März dieses Jahres bekannt geworden. Quelle hatte den Sender vor der Fusion mit Karstadt im Jahr 1995 mit gegründet. Erst vor zwei Jahren wurden die restlichen Anteile - zu dieser Zeit noch 10 Prozent - an IAC verkauft. Nun soll der Ismaninger Shopping-Sender als eigenständiges Geschäft in der Versandhandelsgruppe Primondo geführt werden. Das bisherige Management-Team soll dabei im Unternehmen verbleiben.
Der Konzern will mit der Akquisition seine Position als Multi-Channel-Anbieter ausbauen. Erst vor zwei Tagen hatte Karstadt Quelle bekannt gegeben, sein Online-Geschäft stärken zu wollen. Laut Marc Sommer, CEO von Primondo und Vorstandsmitglied der Karstadt Quelle AG, will das Unternehmen mit E-Commerce und Teleshopping in wenigen Jahren denselben Umsatz erwirtschaften wie mit dem Kataloggeschäft. Auch auf dem osteuropäischen Teleshopping-Markt will Primondo expandieren.
HSE 24 erzielte nach Angaben von Karstadt Quelle im Jahr 2006 mit rund 1,3 Millionen Kunden einen Netto-Umsatz von 286 Millionen Euro. Der Sender erreicht zurzeit über Kabel und Satellit mehr als 39 Millionen Haushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Als Kaufpreis erhält IAC von Karstadt Quelle zunächst unternehmenseigene Aktien im Wert von 145 Millionen Euro. Ob nach Ablauf von drei Jahren ein weiterer Betrag von 55 Millionen Euro zu zahlen sein wird, sei abhängig von der Kursentwicklung der Karstadt-Quelle-Aktie. Die Kartellbehörde müsse der Transaktion noch zustimmen.
Unterdessen hat die FTD Details zu der von Karstadt Quelle in Partnerschaft mit dem Axel-Springer-Verlag geplanten Internet-Handelsplattform veröffentlicht. Über das Portal, das zurzeit den Arbeitstitel Myby trägt, sollen Kunden ab Herbst dieses Jahres Elektronikartikel online erwerben können.
Das E-Commerce-Projekt war bereits im Februar angekündigt worden. Bisher war jedoch noch nicht klar, welche Produkte darüber verkauft würden. Springer-Geschäftsführer und Myby-Beiratsmitglied Wolfgang Gunz räumte in einem Interview mit der FTD ein, dass es Verzögerungen gegeben habe, die Probleme nun jedoch weitestgehend gelöst seien. Gunz möchte nun für das Joint Venture ein neues Team zusammenstellen. Der Manager sieht Amazon als Hauptkonkurrenten für Myby.
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