Google: Die Internet-Welt ist nicht genug

30.04.2007 - Der Internet-Konzern dringt in alle Werbekanäle vor und macht sich damit viele Feinde. Ein Kommentar von ONEtoONE-Redakteur Bert Rösch

Es ist gar nicht lange her, da war  Google noch der Liebling der Internet-Branche. Nun ist das kalifornische Unternehmen drauf und dran, den Software-Giganten Microsoft als Feindbild Nummer eins abzulösen. Mehr noch: Microsoft wird jetzt als Heilsbringer gesehen, der als Einziger in der Lage ist, der grenzenlosen Expansion von Google Einhalt zu gebieten.

Denn Google beschränkt sich längst nicht mehr auf den Suchmaschinen-Bereich. Durch die Übernahme des Online-Marketing-Dienstleisters Double Click dringt der US-Konzern nun auch in die klassische Online-Werbung vor. Eine Kombination dieser beiden Geschäftsfelder könnte rasch dazu führen, dass Google sein Suchmaschinen-Monopol auf die gesamte Online-Werbung ausdehnt. Damit nicht genug: Das Unternehmen streckt seine Fühler zunehmend auch in Richtung der klassischen Medien Print, TV und Radio aus.

Doch spätestens an diesem Punkt überspannt Google offensichtlich den Bogen. Denn vor allem in den großen Medienhäusern regt sich der Widerstand, und die ersten Anti-Google-Allianzen formieren sich. Außerdem laufen der künftigen Tochter Double Click aller Wahrscheinlichkeit nach die Kunden davon. Schließlich legt kein Werbetreibender gerne sämtliche Online-Daten in die Hand eines einzigen Unternehmens, erst recht nicht, wenn es sich um einen direkten Konkurrenten handelt. In der Folge würde Google am Ende keinen Marktführer übernehmen, sondern nur noch einen Player unter vielen.

Der weit überhöhte Kaufpreis von 3,1 Milliarden US-Dollar - Double Click erwirtschaftet im Jahr lediglich 300 Millionen Dollar - droht damit zu einer gigantischen Fehlinvestition zu werden. Dies dürfte auch die Börsianer nervös machen, die sich bisher von den märchenhaften Wachstumszahlen Googles beeindrucken ließen. Dass die Aktie mit zeitweise über 500 Dollar unverhältnismäßig hoch bewertet ist, ist in Analystenkreisen schließlich längst kein Geheimnis mehr ...

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