ONEtoONE-Rundruf im Februar

26.01.2007 - ONEtoONE fragt: Fänden Sie eine Interaktion mit dem Fernseher reizvoll, oder würde es Sie nerven?

In diesem Monat startete die Interaktive Fernbedienung Betty TV auf dem deutschen Markt. Sie ermöglicht unter anderem das Sammeln von virtuellen Rabattmarken (Couponing), die Teilnahme an Quiz-Shows, Gewinnspielen und Votings. Außerdem kann der Nutzer Waren, Warenproben oder Kataloge bestellen.

Christian Schwarm, Geschäftsführer und Kreativchef der Agentur Dorten in Stuttgart:Mit Betty wird das Wohnzimmer endgültig zum Kolosseum: Interaktives Fernsehen als moderne Version von "Daumen rauf" oder "Daumen runter". Ich bin sicher, wir werden ein paar wenige, sehr spannende Anwendungen dieser Technik zu sehen bekommen. Und ein Vielfaches davon an Blödsinn. Schon jetzt graut mir zum Beispiel vor der kostenpflichtigen Kombination von Betty und 9 Live.

Alexander Wittkow, Geschäftsführer der Agentur Moconso in München:Individuelle Aktivität mit TV-Formaten ist ein sehr spannendes Thema mit enormem Potenzial. Wie sich bereits bei anderen ersten Versuchen herausgestellt hat, gibt es auch eine breite Zielgruppe für solche Produkte. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass viele Leute bereit sein werden, 39,90 Euro zuzüglich Versandkosten für eine weitere Fernbedienung zu bezahlen. Zumal bereits Lösungen existieren, die mit jedem handelsüblichen Mobiltelefon genutzt werden können und wesentlich mehr Möglichkeiten bieten. Betty dürfte, wenn überhaupt, nur eine sehr kurze Lebenserwartung haben. Die Zukunft liegt darin, auf Lösungen zuzugreifen, die bereits im Haushalt vorhanden sind.

Nikolas Samios, Geschäftsführer des Fernsehlösungsanbieters More TV in Hamburg: In gewissen Situationen ist Interaktion im TV attraktiv - zum Beispiel im Werbe-Break. In vielen anderen Momenten, wie zur Primetime, sicher eher störend. Ausschlaggebend für die Akzeptanz und damit den Erfolg oder Misserfolg des Projektes ist, ob die angebotenen Services auf diese unterschiedlichen Nutzungssitua tionen eingehen.

Matthias Berger, Geschäftsführer der Agentur Berger Baader Hermes in München: Dass das Fernsehen in Zukunft interaktiver und damit auch dialog orientiert wird, steht sicherlich außer Frage. Mit dem wachsenden Angebot an Formaten und Sendern, der steigenden Verbreitung von Triple-Play-Anbietern wird der passive Zuschauer von heute in den kommenden Jahren lernen, phasenweise auch aktiv zu werden. Wie bei jedem Dialoginstrument muss das Angebot relevant sein, verständlich kommuniziert werden und der Response einfach durchzuführen sein. Bisher wird dies über Telefon und SMS erfolgreich gelöst. Es geht also nicht mehr darum, ob wir uns Interaktivität am Fernseher vorstellen können, sondern darum, welcher Rückkanal bei welchem Angebot die größte Erfolgsquote verspricht.

Heino Ophey, Geschäftsführer der Agentur Vialuna in Köln: Ich habe gar kein Fernsehen ...

Harold Wolf, Geschäftsführer des Datendienstleisters Acxiom in München:Ich würde diese neue Art der Fernbedienung sehr gerne nutzen. Voraussetzung ist natürlich eine dezente Dialog-Aufforderung, und ich möchte auch in Zukunft nicht ausschließlich Werbung sehen. Durch den heute noch erforderlichen Me dienbruch, den meine Reaktion per PC oder Telefon zwangsläufig mit sich bringt, vergesse ich oft für mich interessante Angebote. Damit haben dann sowohl ich als auch der Anbieter eine Chance verpasst.

Christian Gummig, Geschäftsführer des Produktionsunternehmens Targa TV in Hamburg:Natürlich - ich kann mir ja umgekehrt auch vorstellen, die "Tagesschau" am Rechner zu sehen. Die Verbindung von Unterhaltung und Interaktion ist, wie ja auch die Video-Games-Branche zeigt, kein Widerspruch. Und dem Impuls, zum Beispiel spontan etwas zu kaufen, was man im TV sieht, kann man auf diesem Wege endlich nachkommen.

Florian Gmeinwieser, Geschäftsführer Mobile bei der Münchner Agentur Plan Net:Ich finde interaktives Fernsehen total sexy. Der TV-Zuschauer wird nicht mehr nur berieselt, sondern kann auf das reagieren, was ihn anspricht und entsprechend entscheiden. Übrigens eine neue Herausforderung für die Agenturen: Denn unsere Arbeit wird vom Zuschauer beurteilt und dadurch messbar. Eine neue Fernbedienung würde ich mir dafür allerdings nicht anschaffen, ich habe bereits zehn Stück. Die Zukunft des interaktiven Fernsehens liegt meiner Meinung nach darin, dieses Format aufs Handy zu bringen.

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