23.10.2006 - Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung
Die Otto-Tochter Bonprix ist ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. Wie Konzern-Sprecher Thomas Voigt bestätigte, ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen einen Mitarbeiter des Versenders Bonprix. Der Vorwurf: Bestechlichkeit. In Verdacht ist dabei auch der Direktmarketing-Dienstleister GHP geraten.
Laut Voigt sei die Otto Gruppe selbst auf Unregelmäßigkeiten gestoßen und habe die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft übermittelt. Darüber hinaus lehnt das Unternehmen mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren jede Stellungnahme ab.
Nach Angaben des Hamburger Oberstaatsanwalts Rüdiger Bagger laufen die Ermittlungen wegen Bestechung seit April dieses Jahres. Verdächtigt werde ein Mitarbeiter von Bonprix, Geldprämien angenommen zu haben. Der Bonprix-Mitarbeiter soll für die Vergabe von Druckaufträgen zuständig gewesen sein. Insgesamt gehe es um eine Bestechungssumme von rund 90.000 Euro. Neben anderen stehe auch ein GHP-Mitarbeiter im Verdacht, Geldprämien gezahlt zu haben, um bei Druckaufträgen bevorzugt behandelt zu werden. "Im Laufe der Ermittlungen ist Anfang September der Arbeitsplatz eines Mitarbeiters von GHP durchsucht worden", sagt Bagger. "Und wir ermitteln gegen einen unbekannten Verantwortlichen von GHP." Denn: Es sei unklar, so der Oberstaatsanwalt, ob überhaupt Geldprämien über das Unternehmen GHP oder etwa andere Kanäle gezahlt worden seien. Hier könnten erst die Ermittlungen Klarheit verschaffen.
Die GHP Holding selbst weist die Verdächtigungen weit von sich. "Nach unseren Erkenntnissen hat die Staatsanwaltschaft Hamburg mehrere Unternehmen im Zusammenhang mit dem Korruptionsvorwurf bei Bonprix befragt", sagt GHP-Sprecherin Emily Mühlfeld. "Richtig ist, dass auch GHP zu dem Fall befragt worden ist." Für GHP sei die Angelegenheit damit abgeschlossen. Mühlfeld weiter: "Grundsätzlich hat GHP volle Unterstützung bei der Aufklärung zugesagt." Im Übrigen erziele GHP nur geringe Umsätze mit Bonprix.
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