Rettung für Springer & Jacoby in Sicht

19.10.2006 - Finanzinvestor Avantaxx verhandelt über einen Kauf / Agenturname soll erhalten bleiben

Nach Monaten der Ungewissheit scheint sich für Springer & Jacoby (S & J) nun endlich eine Lösung abzuzeich nen. Die Beteiligungsgesellschaft Avantaxx, die unter anderem auch die Schaffhausen Group hält, hat Interesse signalisiert.

"Die Elmshorner Avantaxx Innovation Beteiligung Verwaltung AG plant, den Bereich Werbung und Kommunikation weiter auszubauen", teilte der Finanzinvestor vor Kurzem mit. "In diesem Zusammenhang prüft Avantaxx zurzeit unter anderem auch ein an sie herangetragenes Angebot zur Übernahme und Sanierung der in eine Schieflage geratenen Hamburger Agentur Springer & Jacoby."

Anders ausgedrückt: S & J-CEO Oliver Schwall und Avantaxx-Vorstand Lutz Schaffhausen stecken in intensiven Verhandlungen. Offiziell wird nichts bestätigt und nichts dementiert. Gerüchten zufolge soll der Kauf im Oktober über die Bühne gehen. Außerdem bleibt wohl der Agenturname auf jeden Fall erhalten.

Für die Mitarbeiter von S & J könnte die Zeit der Ungewissheit auch nach einem Verkauf nicht vorbei sein. Die Agentur hat auf den Verlust des Mercedes-Etats bereits mit Personalkürzungen reagiert. Schätzungen zufolge müssen von den jetzt 300 Mitarbeitern der Agenturgruppe am Ende dieses Jahres mindestens 70 bis 80 das Unternehmen verlassen. Als kritisch wird zudem die Zukunft von S & J Digital bewertet. Nicht unerheblich für das Renommee der Agentur ist, dass in den vergangenen Monaten mehrere Kreativköpfe gegangen sind.

Anfang vergangener Woche waren die Verhandlungen längst nicht abgeschlossen. Sie gestalteten sich offenbar kompliziert, wenn auch einfacher als bei Elephant Seven (E 7). Zur Erinnerung: S & J sucht bereits seit Herbst vergangenen Jahres einen neuen Besitzer. Der bisherige Eigentümer, die US-Werbeholding Interpublic, will sich von ihrem 51-Prozent-Anteil trennen. Im Dezember 2005 bekundete dann die einst als Online-Tochter von S & J gegründete Agentur E 7 Interesse. Als S & J aber im Juni dieses Jahres ihren wichtigsten Kunden Mercedes verlor, sprang E 7 ab. Zuvor hatte schon Scholz & Friends abgewunken.Und nun ist Avantaxx am Ball. Die einzelnen Gesellschaften der Holding sind in den Bereichen Handel, Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Bildung und eben Werbung tätig. Als wichtigste Beteiligungsgesellschaft gilt sicherlich die Schaffhausen Communication Group. Die Fullservice-Agentur erwirtschaftete 2005 mit 236 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von gut 23 Millionen Euro. Ihr Angebot reicht von der klassischen Werbung über Direktmarketing, Verkaufsförderung und Online-Marketing bis hin zur Mediaabwicklung, Fotografie, Werbemittelproduktion und Call-Center-Dienstleistungen. Für die Kreativszene ist Schaffhausen bisher ein eher unbeschriebenes Blatt.

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