Google kauft Youtube

10.10.2006 - Google übernimmt die Video-Community Youtube für umgerechnet 1,3 Milliarden Euro. Das gab der US-Suchmaschinenbetreiber in Mountain View bekannt.

Die Akquisition soll noch im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Unabhängigkeit von Youtube soll nicht angestastet werden. Sowohl der Firmensitz in San Bruno in Kalifornien als auch die 67 Arbeitsplätze bleiben laut Google erhalten. Das Videoangebot von Youtube und die Google-Suchmaschine sollen eng miteinander verzahnt werden. Sprich: Die Youtube-Videos werden in den Google-Suchergebnissen gelistet.

Um mögliche juristische Hindernisse einer Übernahme zu überwinden, hatten Youtube und Google kurz zuvor Vertriebsverträge mit der Musikindustrie abgeschlossen. Google einigte sich mit Sony BMG und der Warner Music Group, Youtube mit der Universal Music Group, CBS und Sony BMG Music. Der Grund: Musik-Labels verklagen immer wieder Social-Network-Betreiber, weil deren Nutzer Raubkopien im Internet veröffentlichen.

Die Google-Aktie stieg nach der Ankündigung der Youtube-Übernahme auf den höchsten Stand seit April (432 Dollar). Damit erhöhte sich der Marktwert des US-Konzerns innerhalb von zwei Tagen um fast vier Milliarden US-Dollar.

Youtube.com war erst vor anderhalb Jahren an den Start gegangen war. Nach Unternehmensangaben werden täglich rund 100 Millionen Videos abgerufen und 65.000 neu eingestellt. Größte Konkurrenten von Youtube sind das Social Network My Space mit einem Marktanteil von 22 Prozent sowie das Video-Angebot von Google (11 Prozent). Youtube selbst kommt auf 47 Prozent und ist damit klarer Marktführer.

Die medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Grietje Bettin, kritisierte die Übernahme. "Neben dem allgemeinen Monopol im Bereich der Suchmaschinen übernimmt Google nun auch die Marktführerschaft im Segment der Online-Videos", schreibt die Politikern in einer Pressemitteilung. Es gebe kaum noch ein Online-Angebot, für das sich Google nicht interessiere. Diese Entwicklung müsse gestoppt werden. "Es muss endlich anerkannt werden, dass Meinungsmacht auch im Internet existiert", so Grettin. Sorgen macht sich die Bundestagsabgeordnete insbesondere wegen Googles Datensammelwut: "Die Krake Google steckt ihre Tentakel immer weiter aus - und noch immer weiß keiner, welche Daten das Unternehmen von Nutzern abfragt und sammelt, ohne dass die Nutzer davon wissen."

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