27.09.2006 - Mit Xanto soll ein bundesweites Netzwerk von Zustellern entstehen.
Bei den alternativen Postdienstleistern ist momentan derart viel in Bewegung, dass eigentlich kaum noch eine Nachricht für Überraschung sorgen kann. Schon gar nicht, wenn wieder einmal jemand ankündigt, der Deutschen Post Konkurrenz machen zu wollen. Doch diesmal ist alles anders. Jetzt haben sich fünf Spediteure und der Logistikmanager Christian Holland-Moritz zusammengeschlossen, um dem gelben Riesen Paroli zu bieten. Die Spediteure konnten der Deutschen Post schon einmal zusetzen, als sie vor 30 Jahren den Deutschen Paketdienst (DPD) mitgründeten. Der Name des neuen Angreifers: Xanto.
Sollte Xanto Erfolg haben, wäre das Unternehmen neben den deutschen Verlegern mit ihrer Pin Group und der niederländischen Post TNT der dritte bundesweit agierende alternative Postdienstleister. "Wir verstehen uns aber nicht als Konkurrenten von Pin und TNT. Das sind vielmehr unsere Mitstreiter", betont Geschäftsführer und Mitgesellschafter Holland-Moritz. "Nein, wir wollen die Kunden der Deutschen Post."
Anders als die Deutsche Post, Pin und TNT will Xanto Briefe aber nicht selbst zustellen. "Xanto ist für die Leistungsverrechnung, die Sortierung, die Qualität der Zustellung und die Organisation des Transports zuständig", sagt Holland-Moritz. "Die Zustellung übernehmen dann regionale Dienstleister."
Um diese flächendeckende Zustellung auf die Beine stellen zu können, benötigen Holland-Moritz und die fünf Spediteure Wilhelm Diehl (Esslingen), Militzer & Münch (Hof), Honold (Neu-Ulm), G. L. Kayser (Mainz) und L. W. Cretschmar (Düsseldorf) kompetente Partner. "Wir suchen um die hundert regionale Postdienstleister, die bei unserem Netzwerk mitmachen", sagt der Geschäftsführer. Xanto habe bereits Kontakt zu 60 interessierten Unternehmen. Derzeit tourt Holland-Moritz durch die Republik, um für sein Netzwerk zu werben. Am 4. und 10. Oktober sind Präsentationsveranstaltungen für die regionalen Postdienstleister geplant.
Xanto hat also noch einige Aufgaben vor sich, bis das Unternehmen zur Jagd auf die Postkunden blasen kann. "Ich bin mir aber sicher, dass wir das schaffen", sagt Holland-Moritz. "Wenn das Briefmonopol komplett gefallen ist, also Ende 2007, werden wir eine flächendeckende Briefzustellung anbieten können, die unter dem Preisniveau der Deutschen Post liegt."
Im Blick hat Xanto für den Start Anfang 2008 schwerpunktmäßig Geschäftskunden. "Der B-to-B- und der B-to-C-Bereich sind die lukrativsten Geschäftsfelder", meint Holland-Moritz. Zusammen deckten sie 80 Prozent des Briefmarktes ab. Das Volumen dieses Marktes beziffert er mit einem Umsatz von jährlich acht Milliarden Euro.
Die Deutsche Post dürfte den neuen Wettbewerber mit Argwohn beäugen. Noch haben alle alternativen Postdienstleister zusammen zwar nur einen Marktanteil von fünf Prozent, aber der Wettbewerbsdruck nimmt zu. Holland-Moritz: "In den nächsten drei Jahren werden wir Privaten einen Marktanteil von zehn Prozent haben."
Helfen soll dabei auch der neue Name. "Wissen Sie, was Xerox heißt?", sagt Holland-Moritz neugierigen Menschen, die wissen wollen, wofür Xanto steht. "Xerox ist griechisch und bedeutet trocken, weil Xerox den Trockenkopierer erfunden hat." Xanto sei ebenfalls griechischen Ursprungs. "Xanto bedeutet gelb." Womit jedem klar sein dürfte, welchen Konkurrenten Xanto im Blick hat.
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