25.08.2006 - Trotz Klagewelle: Doc Morris & Co. gewinnen rasant Marktanteile
Bundeskanzlerin Angela Merkel will es, 73 Prozent der Bundesbürger sind dafür, und Ökonomen frohlocken sowieso. Liberalere Gesetze für Versandapotheken in Deutschland sind ganz offenbar nicht mehr aufzuhalten.
Bahnbrechend für diese Entwicklung ist ein Urteil des saarländischen Landgerichts. Danach darf die niederländische Versandapotheke Doc Morris ihr erstes stationäres Geschäft in Saarbrücken weiter betreiben. Geklagt hatten die Interessenvertreter konventioneller Apotheken. Der Vorwurf: Der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken verstoße gegen geltendes Recht, wenn er Doc Morris die Genehmigung für die Eröffnung der Apotheke erteile. Dies sei nur Personengesellschaften, nicht aber Kapitalgesellschaften wie Doc Morris gestattet. Nach dem Doc-Morris-Urteil wird der Ruf laut, auch anderen Nicht-Apothekern den Einstieg in den Apothekenversand zu gestatten. Und die Drogeriekette Rossmann bekundete flugs Interesse.
Die Apotheken versuchen seit Jahren, sich die Online-Apotheken mit gerichtlichen Auseinandersetzungen vom Hals zu schaffen. Nicht ohne wirtschaftliche Hintergedanken:Nach einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos wird der Marktanteil der Versandapotheken bis zum Jahr 2010 auf 8 Prozent steigen; derzeit liegt er bei 1,5 Prozent. Der Kauf rezeptpflichtiger Medikamente über das Internet ist seit 2004 erlaubt. Von den mehr als 21.500 öffentlichen Apotheken in Deutschland verfügen mittlerweile gut 1.200 über eine Lizenz als Versandapotheke. Die Internetapotheken werben damit, bis zu 30 Prozent günstiger zu sein als die stationären.
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