Deutsche Post forscht für den Dialog

28.06.2006 - Vorstand Pranke und Geschäftsleiter Pittgens sprechen über neue Services, vermeintliche Konkurrenz zu Agenturen und Umsatzrückgänge beim Direktmarketing.

Die Deutsche Post will sich verstärkt in die Beratung von Geschäftskunden stürzen, neue Branchen für das Dialogmarketing begeistern und den Umsatzrückgang der vergangenen Monate wieder umkehren.

"Wir haben unser Beratungspotenzial innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate ausgebaut und dafür auch eine Reihe zusätzlicher Dialogmarketingspezialisten gewonnen", sagt Reinhard Pranke, Mitglied des Bereichsvorstands Brief der Deutschen Post, im Gespräch mit ONEtoONE. "Die Rekrutierung ist jetzt abgeschlossen." Wie viele Dialogmarketer er mittlerweile angeworben hat, will Pranke nicht verraten. Klar ist aber, dass der Bonner Konzern seit gut einem Jahr erfahrene Consultants etwa für die Pharma-, die Finanzdienstleister- und die Konsumgüterbranche sucht (ONEtoONE 07/2005).

Befürchtungen, wonach die Deutsche Post mit ihrem Angebot den Agenturen Konkurrenz machen könnte, weist der Konzern entschieden zurück. "Ganz im Gegenteil", sagt Peter Pittgens, Geschäftsbereichsleiter Systemlösungen Dialog & Media bei der Deutschen Post. "Wir akquirieren für die Branche sogar Neugeschäft." Beispiel: "Wir gehen auf die Konsumgüterindustrie zu, die ja nicht besonders dialogmarketingaffin ist", so Pittgens. "Konkret konnten wir für einen Margarine-Hersteller nachweisen, welchen Beitrag Dialogmarketing und klassische Werbung auf seinen Absatz haben."

Besonders wichtig ist für die Deutsche Post natürlich die Automobilindustrie. Pittgens: "Mit Hilfe eines neuen wissenschaftlichen Ansatzes der Universität Münster sind wir beispielsweise in der Lage zu berechnen, welchen Einfluss Klassik und welchen Einfluss Dialogmarketing auf die Generierung von Probefahrten hat." Auf dieser Basis ließen sich die optimale Budgethöhe und deren Split auf die eingesetzten Medien bestimmen. "Dadurch hat der Werbetreibende die Möglichkeit, zukünftige Kampagnen besser hinsichtlich der Effizienz der eingesetzten Medien auszusteuern."Doch gerade bei der Auswahl des am besten geeigneten Mediums muss die Deutsche Post noch den Verdacht ausräumen, bei der unabhängigen Beratung zu stark das Mailing zu bevorzugen. "Richtig ist, dass wir natürlich ein besonderes Interesse haben, unser Medium zu positionieren", räumt Pittgens ein. "Aber letztlich entscheiden der Kampagnenerfolg und der Kunde."

Die Werbungtreibenden sind derzeit im Geschäftsfeld Direktmarketing der Deutschen Post allerdings etwas zurückhaltend. Schließlich ging der Umsatz im ersten Quartal 2006 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent zurück. "Zugegeben", sagt Vorstand Pranke, "unser Umsatz im Direktmarketing stagniert im ersten Quartal dieses Jahres." Das habe natürlich mit der von der Bundesnetzagentur verordneten Preissenkung zu tun. Außerdem hänge dies aber auch mit der Weltmeisterschaft zusammen. "Die Fußball-WM hat offensichtlich viel Budget in die Klassik gezogen." Und angesichts des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds seien bisher auch viele DM-affine Branchen noch zurückhaltend mit ihren Werbeinvestments. Pranke ist sich aber sicher: "Vom dritten Quartal an wird der Dialog wieder besser dastehen."

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