01.03.2006 - Die deutsche Ogilvy-Gruppe will stärker auf Beratung setzen. Sie hat deshalb Ogilvy Brains ins Leben gerufen - eine Unit, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Analyse über die strategische Synthese bis zum Controlling abdecken soll.
ONEtoONE sprach mit dem Leiter Bert Klingsporn über die Strategie der Beratungsagentur.
Sie haben sich vorgenommen, den Umsatz von Ogilvy Brains in drei Jahren zu verdoppeln. Woher nehmen Sie diesen Optimismus?Wir starten mit 20 Mitarbeitern und 25 Kunden. Das zeigt, dass wir nicht bei Null anfangen, sondern am Markt bereits etabliert sind. Und dadurch ist der Optimismus auch gerechtfertigt.
Wer stark wachsen will, benötigt auch zusätzliche Kunden. Was ist so neu oder anders an Ogilvy Brains?Wir sind eine Consulting-Einheit von Ogilvy. Und wir sagen: Man muss Marken nicht nur positionieren und ein Versprechen geben, sondern auch dafür sorgen, dass dieses Versprechen an allen Punkten umgesetzt und gelebt wird, an denen der Kunde mit der Marke in Kontakt tritt. Wenn man das machen will, dann braucht man Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Bereichen, die das beherrschen. Diese Spezialisten haben wir bei Ogilvy Brains zusammengeführt.
Warum findet die Ausgründung der Strategieberatung gerade jetzt statt? BBDO zum Beispiel hat diesen Schritt bereits vor Jahren gewagt.Wir haben gewartet, bis die Zeit reif war. Jetzt wollen wir ein Signal im Markt setzen und die Wahrnehmung unserer Strategieberatung erhöhen.
Gibt es in den Unternehmen denn überhaupt einen gestiegenen Beratungsbedarf?Ganz klar: Ja! Wir haben es mit zwei Trends zu tun: Erstens: Jede Woche kommen ca. 1.000 neue Marken auf den Markt. Zweitens: Wir werden überflutet mit Informationen. Das bedeutet, dass die Unternehmen immer größere Schwierigkeiten haben, sich mit ihren Marken zu differenzieren und sich bemerkbar zu machen. Die Unternehmen wollen wissen, wie sie ihre Marken in diesem Umfeld systematisch durchsetzen können.
Und was raten Sie ihnen?Die Unternehmen fragen sich beispielsweise: Wie muss meine Kommunikation aussehen, wie müssen sich meine Mitarbeiter verhalten, brauche ich Eigenmarken, wie muss es in meinem Store aussehen, wie muss mein Kundenbindungsprogramm geführt werden, damit ich meine Marke optimal in der Wahrnehmung der Konsumenten durchsetze? Darauf finden wir Antworten. Sehen Sie sich zum Beispiel die Ergebnisse von Stiftung Warentest an. Anfang des Jahres wurden fünf von fünf getesteten Audiospielern mit "befriedigend" bewertet oder sieben von sieben Sojasoßen mit "gut". Anders ausgedrückt: Die Firmen finden doch immer weniger wirklich objektive Qualitätsunterschiede, mit deren Hilfe sie beim Kunden auftreten könnten. Eine Differenzierung ohne Kommunikation ist unmöglich.
Sie zählen etwa Globus oder SAP zu Ihren Kunden. Welche Neu kun den wünschen Sie sich für die nähere Zukunft?Unser Angebot passt zu allen Kunden, die Marken führen, und insbesondere gut zu Dienstleistern, weil die Differenzierung hier per se im Dialog mit den Endkunden stattfindet.
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