DDV: Streit um Haushalt und Berlin-Repräsentanz

23.07.2004 - Rebellen wollen genehmigten Haushalt anfechten und kritisieren Berlin-Pläne des Vorstands

Die Mitglieder des Deutschen Direktmarketing Verbands (DDV) haben den Sparhaushalt 2004 mit großer Mehrheit genehmigt. In einer per Fax und Brief durchgeführten Abstimmung votierten 187 Mitglieder für das neue Budget. 31 stimmten dagegen, 41 Mitglieder enthielten sich. Allerdings wird das Ergebnis möglicherweise angefochten.

Eine Gruppe um Punkt-Direkt-Geschäftsführer Rolf Schlosser und Drei-D-Chef Nils Ulrich lässt zurzeit prüfen, ob die Beschlussfassung rechtens war. "Wir stecken mitten im Verfahren", teilte Schlosser ONEtoONE mit. Näheres wollen die von DDV-Präsidentin Kerstin Plehwe als "Rebellen" bezeichneten Mitglieder (siehe Link am Ende des Artikels) nach dem 26. Juli bekannt geben. An diesem Tag treffen sie sich mit der DDV-Spitze, um ihre Kritik am Haushaltsentwurf kundzutun. Ihr Vorwurf: Der Haushalt ist nicht transparent und keineswegs mit den Zahlen des Vorjahres vergleichbar. Zudem sei das Ergebnis der Abstimmung nicht nachprüfbar und die Diskussion über den Entwurf nicht im gebotenen Maße möglich gewesen. Daher müsse die Abstimmung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wiederholt werden.

Auf Widerstand stößt auch die Entscheidung des DDV-Vorstands, in Berlin eine Repräsentanz zu eröffnen. Wie DDV-Sprecherin Inge Wagishauser auf Anfrage bestätigte, sucht der Verband derzeit nach zwei Räumen, in denen Politiker sowie Vertreter anderer Verbände empfangen werden können. "Die Lobbyarbeit für die UWG-Novelle hat gezeigt, wie wichtig es ist, wirklich gute Kontakte auch frühzeitig zu knüpfen", erklärt Wagishauser. Daher sei es "ein Muss, eine Repräsentanz in der Hauptstadt zu haben". Eine ständige Besetzung des Büros sei vorerst nicht geplant. Es könne aber "gar keine Rede davon sein, dass die Geschäftsstelle umzieht". Eine solch gewichtige Entscheidung könnten nur die Mitglieder tragen. Für die Repräsentanz sei dagegen keine Zustimmung der Basis nötig, was bei vielen Mitgliedern auf Kritik stößt.

Nach ONEtoONE-Informationen fühlen sich mindestens 60 Mitgliedsunternehmen von der Entscheidung überrumpelt. Die DDV-Spitze habe sie vor vollendete Tatsachen gestellt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Geschichte ohne Mitgliederbefragung erfolgen kann", sagt Christian Meyer, Geschäftsführer von M-S-B+K Hamburg.

Unklar sei auch, woher die Mittel für die Repräsentanz kommen. Laut Wagishauser sind die Kosten fest im Haushalt unter PR und Lobbying eingeplant, allerdings ohne getrennte Ausweisung.

Zustimmung bekommt der DDV von Deutsche-Post-Adress-Chef Dieter Schefer: "Wenn durch eine Repräsentanz in der Bundeshauptstadt die Lobbyarbeit weiter gestärkt werden kann, so ist dieser Schritt nur zu begrüßen." Mittelfristig sei aber eine dauerhafte persönliche Vertretung nötig. brö

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