24.05.2004 - Nachbericht von der Fachmesse marketing services
"Insgesamt verlief die marketing services substanzieller. Es waren keine Randbereiche da, und die Marketingkommunikation wurde kompakt abgebildet", resümiert Brigitte Pfeiffer, Geschäftsführerin des Deutschen Marketing-Verbands (DMV) in Düsseldorf. Auf der Marketingmesse, die vom 12. bis 14. Mai in Hamburg stattfand, präsentierten sich 334 Aussteller in acht Themengebieten, darunter auch Dialogmarketing. Die Ausstellerzahl war im Vergleich zum Veranstaltungsjahr 2002 mit 380 Ausstellern jedoch rückläufig. Dass die EU-Osterweiterung definitiv auch ein Marketingthema ist, zeigte das Forum in Halle eins, in der auch ein Großteil der Dialogmarketing-Aussteller vertreten war. Dort drehte sich am zweiten Messetag alles um das Leitthema "Marketing in Osteuropa".
Die marketing services zog wie vor zwei Jahren knapp 7.000 Besucher aus dem In- und Ausland an. Allerdings bemängelten einige Aussteller, dass sie gern noch mehr Traffic am Stand gehabt hätten. Rainer Corvers, Manager Marketing bei der Deutschen Post Com, ist mit der Qualität der Messe zufrieden, kritisiert aber: "Ich hätte mir mehr Quantität gewünscht."
"Die Masse kann natürlich immer größer sein - zum Beispiel durch die stärkere Präsenz renommierter Agenturen", räumt Frank Pauli, Projektleiter der marketing services bei der Veranstalterin Messe Frankfurt, ein. "Dennoch haben wir bei der Bewerbung des Events mit zielgerichteten Maßnahmen aus allen Rohren geschossen." Im Rahmen des Leitthemas Osteuropa referierte Dominik Meier von der European Affairs Consulting Group in Berlin über die neuen EU-Mitgliedsstaaten und den damit verbundenen Wachstumsmarkt. "Der schlichte Transfer einer Maßnahme von West nach Ost funktioniert nicht. Es ist essenziell, dass die Marketer und Werber in den jeweiligen Ländern vor Ort sind", so Meier. Er sieht zudem einen großen Harmonisierungsbedarf der Rechtssysteme und eine zunehmende Bedeutung des paneuropäischen Verbraucherschutzes.
Unter den Ausstellern waren u.a. Firmen aus dem Baltikum, Polen, Tschechien und Russland vertreten. Sie nutzten die marketing services, um auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen oder bestehende Kontakte zu vertiefen. "Das gute Feedback macht uns sehr zufrieden", sagt Olga Tchemarkina, Chefin des internationalen Sales Managements vom Messeaussteller Expo-Volga im russischen Samara. Ihre Ge- sellschaft stellte zusammen mit dem Ministerium für Industrie und Technik in Samara aus, dem drittgrößten Industriestandort Russlands. "Wir wollen eine Brücke bauen und hoffen auf positive Effekte für beide Seiten."
In Hinblick auf die Aussteller würde sich Pauli künftig über die Teilnahme von Listbrokern und Adresseignern freuen. In diesem Segment war nur die Deutsche Post vertreten. Außerdem will die Messe Frankfurt die acht Themenbereiche der marketing services stärker herausarbeiten. In puncto Dialogmarketing heißt das für die Organisatoren: den Bereich beispielsweise durch die Kooperation mit dem DDV, der auch in diesem Jahr in den Vortragsforen präsent war, weiter zu stärken. "Unser Ziel ist es, dass die marketing services neben der DIMA als zweites und nicht deckungsgleiches Event im Jahr anerkannt wird", sagt Pauli und setzt darauf, dass die Werbungtreibenden künftig einen Teil ihrer Budgets in die marketing services investieren.
Wie die potenziellen Aussteller reagieren, bleibt abzuwarten. Verzeichnet doch die Branche in den letzten Jahren eher eine Tendenz zu Fachmessen, die sich nicht durch Angebotsbreite, sondern durch Informationstiefe auszeichnen. Wie sich die breit aufgestellte marketing services vor diesem Hintergrund positionieren wird, darin liegt eine große Herausforderung für die Organisatoren. Das Ziel, etwa durch ein Osteuropa-Forum inhaltliche Akzente in Hinblick auf Marketingkonzepte und -strategien zu setzen, ist indes ein positives Signal.
Die nächste marketing services findet im Sinne des alternierenden Systems in Frankfurt statt. Dort öffnet die Fachmesse vom 10. bis 12. Mai 2005 ihre Pforten. ks
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