ONEtoONE-Umfrage zum deutschen E-Mail-Marketing, Teil 4

24.05.2004 - ONEtoONE fragt: Was sind die aktuellen Trends?

Volker Wiever, Vorstandssprecher von eCircle: Video-Mails sind derzeit der Trend schlechthin. Die Kombination aus E-Mail-Marketing und Video-Streaming erweitert das Einsatzspektrum von E-Mail-Kampagnen um Branding- und Image-Werbung. Professionell umgesetzt eine interessante Option für viele Markenartikler.

Ben Regensburger, Managing Director, DoubleClick Tech Solution EMEA: E-Mail-Marketing hat sich zu einem leistungsfähigen Werkzeug für Marketing-Treibende entwickelt, um mit ihren bestehenden Kunden zu kommunizieren. Hierbei handelt es sich um Verbraucher, die dem jeweiligen Händler ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben. Gewiefte Marketing-Verantwortliche haben E-Mail-Marketing in ihr Gesamtkonzept integriert. Beispielsweise senden sie Kunden einen Katalog mit der Post zu und bereiten den Aussand einige Tage später per E-Mail nach, in der sie kostenfreien Warenversand oder einen Rabatt für die Waren aus dem Katalog anbieten, den die Kunden gerade erhalten haben.

Christoph Salzig, Sprecher des Deutschen Multimedia Verbands (dmmv): Die aktuellen Trends gehen ganz klar zu intensiver Medienverzahnung. Stand-Alone Newsletter haben es zunehmend schwer, angesagt sind intelligente Vernetzungen. Wenn es eine Kochsendung wie Tim Melzer schafft, zum Mitkochen einzuladen, dazu mittags per SMS die Zutatenliste zum Einkaufen aufs Handy schickt und dann potenzielle Zuschauer über die interaktiven Medien zum Mitkochen vor das TV bringt, zeigt dies, wohin die Reise möglicherweise gehen wird. Der Trend geht in meinen Augen ganz klar in Richtung Informationsmanagement. Newsletter werden im Mix aus Push- und Pull-Technologien (RSS-Feeds) aber weiterhin ihren Platz haben. Vor allem dann, wenn den Usern und Abonnenten die Möglichkeit gegeben wird, die Auswahl der Inhalte zu konfigurieren.

Stefan Honig, Senior Account Manager Interactive von Claritas Deutschland: E-Mail-Marketing ist mittlerweile fester Bestandteil des Marketing-Mix, sowohl für Consumer- als auch Business-Zielgruppen. Immerhin 44 Prozent der Unternehmen haben schon einmal E-Mail-Marketing eingesetzt. Branchen, die schon länger E-Mail-Marketing nutzen (z.B. die Automobilbranche) werden auf Basis der gesammelten Erfahrungen immer professioneller und effizienter. Auch Branchen, die sich bislang eher zurückhaltend gezeigt haben (spez. FMCG - Fast Moving Consumer Goods), fangen mittlerweile an, regelmäßig per E-Mail mit dem Endverbraucher in Kontakt zu treten und dieses Instrument in den Marketing-Mix zu integrieren.

Ulf Richter, Geschäftsführer von optivo Enterprise Email Marketing: Wir sehen einen großen Trend ganz klar beim Thema Messbarkeit. Bei keiner anderen Werbeform lässt sich der Kampagnenerfolg so gut nachvollziehen wie beim E-Mail-Marketing. Wenn es die verwendete Software dann allerdings nicht schafft, die große Menge erhobener Daten übersichtlich aufzubereiten, hat der Anwender auch nichts gewonnen. Hier ist also solides uns zuverlässiges "Handwerkszeug" gefragt. Lange angekündigte Trends wie z.B. Videomails dagegen scheitern - zumindest im Massenmarkt - noch immer an der Bandbreite der Mehrheit der User oder den restriktiven Einstellungen vieler E-Mail-Programme.

Carsten Diepenbrock, Chief Operating Officer Buongiorno Deutschland GmbH: Interaktives und mobiles Marketing sind heute schon die wohl effektivsten Kanäle, um lokal und weltweit mit seiner Zielgruppe zu kommunizieren. Für zielgenaues Präzisionsmarketing ist der datenbankgestützte relevante Dialog über Email und Mobile ebenso elementar, wie für reichweitenstarkes Branding, schlicht Mass-Personalization. Diese Ansätze werden an Bedeutung sicherlich noch weiter zunehmen.

Jörg Arnold, w3work Gesellschaft für Kommunikation und Medien: Die präzise Messung und Auswertung sämtlicher Kennzahlen des E-Mail-Marketing und darauf aufbauend der Versand mehrstufiger Mailings. Das große Potenzial liegt hier in der Automatisierung von vorher definierten Abläufen.

Robert Birker, Geschäftsführer von interactive tools: Inhaltliche Gestaltung: Aktuell ist eine Aufwertung der inhaltlichen Gestaltung zu erkennen. Neben der grafischen Gestaltung von HTML-Mails werden zunehmend bewegte Bilder und Sounds im E-Mail-Marketing benutzt werden (Stichwort: Rich-Media). Nutzung: Aufgrund der Spam-Problematik hat die anfängliche Euphorie der Zurückhaltung und dem Abwarten Platz gemacht. Zielgruppe: Unter diesen Bedingungen wird die Qualität der Quantität vorzuziehen sein (Stichwort: Permission-Marketing).

Robert Holzapfel, Geschäftsführer von adjoli: Wie stelle ich sicher, dass meine Mailings ankommen?

Maike Joana Kruse, newsmarketing.de: Der Kunde wünscht immer mehr eine konkrete Selektion. Also z.B. den rothaarigen Linksfüßler aus Wanneeickel, der in seiner Freizeit Bienenzüchtung zum Hobby hat... Dies ist ein absoluter Trugschluss im Bereich Internet, solch eine Selektion zu bekommen! Und auch oft gar nicht von Nutzen. Ein: Beispiel: Der Kunde möchte bei einem Anbieter, der demografische Daten sammelt, nur Männer über 30 anschreiben für ein Angebot im Heimwerker-Bereich. Ich habe meine Daten (weiblich) bei diesem Anbieter abgelegt und bekomme diese Werbung also nicht. Ich weiß aber, dass mein Mann genau solche Angebote dringend sucht und würde ihm diese, wenn ich sie als Werbung erhalte, zugeschickt bekommen! Durch eine zu genaue Selektion verliert der Kunde also eine Menge potentieller Kunden. Darüber hinaus sind die Preise für selektierte Kontakte wesentlich höher, sodass der Streuverlust durch niedrigere TKPs allemal aufgefangen wird.

Ein weiteres Problem bei der Selektion im Internet ist, dass die Daten in den meisten Fällen nicht korrekt sind. Das Internet ist anonym und noch geduldiger als Papier. Bei einem Free-SMS-Anbieter kann ich mich durchaus als Mann unter 18 Jahren eintragen, beim Online-Versandhandel hingegen als Frau über 50 - beides stimmt nicht, wird aber dem Kunden als "harte, demografische Selektionsdaten" für teuer Geld verkauft...

Andreas Conrad, Geschäftsführer von Accomm Media: Hin zum Direktmarketing auf Basis CPO, immer mehr Kunden suchen diesen Weg, da es die Onlinewerbung aus Ihrer Not heraus vorgemacht hat.

Matthias Gottschalk von Backclick: 1. SPAM - Optimierung der eMails hinsichtlich einer Differenzierung von SPAM E-Mails. Wie baue ich meine Newsletter auf? Was mus ich beachten? Was macht meine E-Mail zum SPAM? Hier hilft ein Dienstleister.
2. PDF Personalisierung: personalisierte PDF Dokumente werden der Trend in den nächsten Monaten. Urkunden, Coupons, Rechnungen, schützenswerter und geldwerter Content. Dies alles ist mit personalisierten PDF Dokumenten als Attachment möglich.
3. Integration des E-Mail-Markting in Unternehmensstrukturen und Datenbanken: Die Zeit der Insellösungen beim E-Mail-Marketing neigt sich dem Ende. Integration in CRM-Datenbanken und Datamining sind hier Ansätze, die sich in den nächsten Monaten durchsetzen werden.
4. Sichere Anmeldeverfahren: Zur zeit wird das Opt-in-Verfahren als gängige Praxis angesehen. Dies ist aus Marketingsicht auch mehr als verständlich. Jeder zusätzliche Click stellt eine Barriere dar. Vor Missbauch schützt dies aber nicht. Das Double-opt-in-Verfahren (der Abonnent bestätigt seine Anmeldung explizit) hingegen stellt zur Zeit das Optimum von Sicherheits und Marketinginteressen dar. Nichts von beiden sollte vernachlässigt werden.
5. Wahl des Versandzeitpunktes: Die genaue Kenntnis der Zielgruppe kann bei der Optimierung des Versandzeitpunktes eine erhebliche Responsesteigerung ergeben. Bei Geschäftskunden sind beispielsweise die Mittagspause und die Stunde vor dem Feierabend ideal. Ebenso Montagvormittag und Freitagnachmittag.

Martin Aschoff, Geschäftsführer von Agnitas sowie Vizepräsident Dialog und Digitale Medien des DDV: 1.) Whitelisting bei den E-Mail-Providern, damit die E-Mails auch ankommen
2.) Variable Versandfrequenzen, die abhängig vom Grad der Kundenbindung sind
3.) Integration des E-Mail-Marketings in die eigene CRM-Infrastruktur statt Insellösung

Bettina Höfner, Leiterin Neue Medien beim DDV: Das HTML-Format setzt sich aufgrund seiner gestalterischen Freiheiten und Vorteile bei der Messbarkeit durch und das Text-Format verliert an Bedeutung. Die Kennzahlen im E-Mail-Marketing, also zum Beispiel die Zustell- und Öffnungsquote sowie die Klick- und Bestellrate werden zunehmend häufiger und präziser erfasst, ausgewertet und die Analyseergebnisse für die Optimierung der nachfolgenden Kampagnen genutzt.

Jörg Sommer, Leiter von Xpedite Hamburg: - Viele Unternehmen lernen das Medium erst kennen - Hohe Aufmerksamkeit bei Spam-Problematik. - Medienübergreifende Kommunikation, Endkunde kann Ansprache auswählen - Gestaltung: Man macht sich mehr Gedanken

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Vorträge zum Thema:

  • Bild: Ralph Langner
    Ralph Langner
    (R+V Versicherung)

    Wie man Kundeninteraktionen stets menschlich bei gleichzeitig hohem Automatisierungsgrad gestaltet

    Die R+V Versicherung nutzt das CRM-System "emma" zur Automatisierung personalisierter Kundeninteraktionen, welches auf analytische Datenmodelle und maschinelles Lernen setzt. Customer Journeys und Next Best Actions werden hierbei durch präzise Algorithmen orchestriert und dafür sinnvolle Prozessautomatisierung eingesetzt. Wesentlich ist aber bei alldem, dass die Ansprachen Ihr Kernziel erfüllen: Aufmerksamkeit und Relevanz bei unseren Kunden zu erzeugen und überzeugende Kundenerlebnisse zu schaffen. Use Cases untermauern das Potenzial von "emma", die Kundenbindung durch kontextbezogene, automatisierte Kundeninteraktion zu stärken und eine konsistente Kommunikation über alle Kontaktpunkte zu erreichen.

    Vortrag im Rahmen der Dialog.Konferenz.24 am 03.09.24, 10:00 Uhr

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